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Peter Stein und Ingo Metzmacher haben sich bei den Salzburger Festspielen aufgemacht, wieder einmal Franz Schuberts „Fierrabras“ für die Bühne zu retten. Wobei jeder Aufführung dieser 1823 komponierten „heroisch-romantischen Oper“ um zwei Liebespaare, fränkische Ritter und maurische Soldaten im Mittelalter eine Rettung ist, die unweigerlich fehlschlagen muss.
Hier sind alle nur Pappkameraden, auch der musikalisch stiefmütterlich behandelte Maurenfürstensohn Fierrabras. Der muss mit heldentenoralem Fundament bewegliche Linien singen – was Michael Schade finessenreich gelingt.
Der kultivierte Markus Werba als Ritter Roland hat es da leichter und bekommt die zum Christentum konvertierte Fierrabras-Schwester Florinda. Die wird von Dorothea Röschmann mit grandiosem Rachefuror gewuchtet. Julia Kleiter ist mit glockig-inniger Höhe eine schmachtende Emma. Ihr Kavalier Eginhard wird von Benjamin Bernheim mit gelungen geläufigen Noten ausgestattet. Außerdem gibt es noch den famosen Georg Zeppenfeld, der mit dem Kaiser Karl seiner Galerie basssalbungsvoller Potentaten ein weiteres Prachtexemplar hinzufügt.
Die Partitur kann liedertafelnde Monotonie nicht vermeiden, entzückt in zart abgemischten Duetten, Trios, Quartetten, Sextetten, Rundgesängen und Märschen. Ingo Metzmacher am Pult ist dabei ein unaufdringlicher Motivator. Er kämpft wie alle Christen und Mauren zusammen für die richtige Schubert-Sache.
Mit Peter Stein als Regisseur ist eine Aktualisierung nicht zu machen. Sie wäre auch nur lächerlich. Deshalb rekonstruieren Ferdinand Wögerbauer und Annamaria Heinreich eine strikte Kulissenbühne und viel nazarenerhafte Wallawalla-Kostüme. Einerseits ergeben sich so minimal animierte lebende Bilder, andererseits ist der humorfreie, auf korrektes Sprechen achtende Stein oft sehr Monty-Pythonnahe: Der Ritter der Schubert-Nuss lässt grüßen.
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