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Wenn diese Zahl stimmt, dann lässt das doch noch auf eine blühende Klassiklandschaft hoffen. Auf dem diesjährigen Deutschen Orchestertag wurde tatsächlich vermeldet, dass fast 90 Prozent der Deutschen sich durchaus mit der klassischen Musik anfreunden könnten. Bevor man aber unter den Kulturmanagern und Intendanten die Champagnerkorken knallen ließ, folgte die Ernüchterung auf dem Fuße: gerade mal drei Prozent der deutschen Haushalte gehen ins Konzert. Was tun? Man muss die Vermarktungswege besser nutzen, besonders im Online-Bereich, so Anselm Rose, geschäftsführender Gesellschafter des Deutschen Orchestertags. Prompt meldete der Kulturforscher und Autor des Buches „Der Kulturinfarkt“ Dieter Haselbach Einspruch an: die Generation Pop gehe den Konzerthäusern verloren. Dagegen spricht zumindest das Erfolgsmodell des Dortmunder Konzerthaus unter Leitung von Benedikt Stampa. Immerhin hat man es mit einer flotten, aber nicht anbiedernden Internetpräsenz geschafft, auch langfristig ein neues Publikum zu generieren.
Reinhard Lemelle, 22.11.2014, RONDO Ausgabe 6 / 2014
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