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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Boulevard

Ein Schuss Jazz, eine Prise Film, ein Löffel Leichtigkeit: Bunte Klassik

Beethovens Themen im Jazzgewand

Beethoven war ja bekanntlich ein Meister der Improvisation, des – wie man es zu seiner Zeit nannte – „freien Fantasierens“, und da liegt es gar nicht so fern, sich von seinen Themen und Motiven auch heute für diese Kunst inspirieren zu lassen. Marcus Schinkel, der Pianist des nach ihm benannten Jazz-Trios und wie der große Klassiker aus Bonn stammend, führt Themen aus der „Pathétique“, aus der „Fünften“ oder auch die Freudenmelodie der „Neunten“ auf weitverzweigte Wege. Der zeitgemäße Stil findet sich auch in der Titelwahl – etwa, wenn aus der „Wut über den verlorenen Groschen“ anlässlich der Finanzkrise „Die Wut über den verlorenen Euro“ wird …

Crossover Beethoven

Marcus Schinkel Trio

Bosrecords/Jaro

Gedenken für sogenannte „Entartete Musik“

Man verfemte ihre Werke als „entartet“, schloss sie aus dem Konzertbetrieb aus, vertrieb, verfolgte, vernichtete. Und im Mai 1938 erfuhr die Öffentlichkeit in einer Düsseldorfer Ausstellung ganz offiziell, was die Nationalsozialisten als „entartete Musik“ ansahen. 75 Jahre später, im Jahre 2013, erinnerten Düsseldorfer Musiker in einem großen Livekonzert daran – mit den Werken der einst verbotenen Komponisten wie Arnold Schönberg, Alban Berg, Kurt Weill oder Erich Wolfgang Korngold. Dabei taten sich Klassiker und Rocker zusammen. Die „Toten Hosen“ standen mit dem Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule gemeinsam auf der Bühne, und bei Programmpunkten wie Songs aus Weills „Dreigroschenoper“, Schönbergs „Überlebendem aus Warschau“, Hanns Eislers „Miserere“ und dem Lied von den Moorsoldaten verschwammen auch die Grenzen zwischen E und U.

„Willkommen in Deutschland. Ein Gedenkkonzert“ (2 CDs + DVD)

Sinfonieorchester der Robert Schumann Hochschule, Die Toten Hosen

Warner

Human – die Welt als Klang

Jahrelang reiste der Regisseur Yann Arthus- Bertrand um den Globus und dokumentierte die Lebenswelten von über 2000 Menschen in 70 Ländern – ergänzt von journalistischen Beiträgen zu Themen wie Menschenrechte, Frauen, Toleranz, Armut, Krieg und Glück. Die schiere Vielfalt, die der daraufhin entstandene Film „Human“ auf optischer Ebene vermittelt, wird ergänzt durch eine geradezu weltumspannende Musik des in Israel geborenen französischen Musikers Armand Amar, der bereits für Arthus-Bertrands Vorgängerwerk „Home“ von 2009 die Musik schuf. Sein von vielen musikalischen Stilen inspirierter Soundtrack ist eine klingende Reise ins Herz des Mensch-Seins selbst. Sie zeigt die Welt als großen kulturellen Schmelztiegel, der in seinem Soundtrack Klang wird.

Armand Amar: „Human“ (Original Motion Picture Soundtrack)

Warner

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Prokofjews Peter in Amerika

„Eines Morgens öffnete Peter die Gartentür und ging hinaus auf die große, grüne Wiese …“ So ließ Sergei Prokofjew seine berühmte Kindergeschichte beginnen, doch wenn Campino, der Frontmann der Band „Die Toten Hosen“ sie erzählt, erlebt man die Story in neuem Gewand. Seine Peter-und-der-Wolf-Version berichtet von den Erlebnissen eines russischen Waisenjungen, der zu seinem hippiehaften Großvater nach Los Angeles reist, – wie sein altes Vorbild beschützt und befreundet mit Tieren. Das gefährliche Grautier freilich führt hier gar nichts Böses im Schilde, sondern bricht aus dem Zoo aus. Peter will es einfangen, denn schließlich sind Wölfe ja vom Aussterben bedroht. Auch musikalisch erscheint das Märchen deutlich erweitert. Das Bundesjungendorchester steuert nicht nur Prokofjews Original, sondern auch viele Momente aus dem großen Klassik- Repertoire bei. Klänge von Mahler bis Puccini, von Smetana bis Grieg machen die Story zum Hörspiel.

„Peter und der Wolf in Hollywood“: erzählt von Campino

DG/Universal

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Oliver Buslau, 28.11.2015, RONDO Ausgabe 6 / 2015



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