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Macht doch Watt ihr Volt: In der Remix-Jury sitzt auch DJ Henrik Schwarz (c) Ben Wolf
Das hätte sich der gottesfürchtige Österreicher Anton Bruckner wohl nie träumen lassen. Aber so wie es aussieht, wird er demnächst ganz schön hip sein. Wenn nämlich vielleicht auch im Berliner In-Techno-Club Berghain zu seiner 4. Sinfonie rumgehopst oder zumindest lässig mitgenickt wird. Bruckner – gesampelt und geloopt? Dieses extreme Gegensatzpaar soll sich nun auf Vermittlung vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin finden. Zum zweiten Mal hat das Orchester den internationalen Remix Contest gestartet, bei dem sich DJs und Produzenten aus aller Welt kreativ mit Auszügen aus Bruckners Finalsatz seiner „Romantischen“ auseinandersetzen können. „Romantic Revolution – Bruckner Unlimited“ heißt dieses ungewöhnliche Projekt, das am 1. April mit einer Gala und Preisverleihung in der Berliner Philharmonie gekrönt wird. Die fünf überzeugendsten Einsendungen werden dann mit Geld- sowie einem wertvollen Sachpreis ausgezeichnet: So erscheinen ausgewählte Tracks kurz danach auf Tonträger bei Sony Classical! 2013 fand die erfolgreiche Premiere dieses musikalischen Brückenschlags statt, bei dem immerhin DJs aus über 100 Ländern Ausschnitte aus Dvořáks sinfonischem Hit „Aus der Neuen Welt“ neu interpretiert haben.
Seit dem 1. November 2015 stehen also nun auf www.romantic-revolution.com und auf Soundcloud alle 20, eigens für den Wettbewerb eingespielten Auszüge der Bruckner-Sinfonie zum Download bereit. Einsendeschluss für die Remixes ist der 31. Januar 2016. Und sofort wird sich eine Fachjury um die digitale Post kümmern. Mit zum Auswahlgremium gehört auch der international vielbeschäftigte Produzent und DJ Henrik Schwarz, von dem Anfang 2015 das Album „Instruments“ mit Orchester-Arrangements von eigenen Stücken erschienen ist. „Nachdem ich im Rahmen von ‚Instruments‘ bereits eine sehr spannende Seite der klassischen Musik kennengelernt habe, freue ich mich jetzt auf neue Sounds, die durch das Zusammenspiel von Klassik und
elektronischer Musik entstehen.“ Oder ganz leibhaftiger Beats: So könnte man ja beispielsweise für den dritten Remix-Contest in 2017 Mahlers fette „Hammerschlag“-Sinfonie ins Auge fassen. Einen Versuch wär’s wert.
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