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Es waren Jahre entscheidender technischer Weiter- und Neuentwicklungen für die Schallplattenindustrie, die hier gefeierte Mono-Ära zwischen 1948 und 1957. Musste man sich bei den ursprünglichen 78er-Platten mit 4 ½ Minuten maximaler Spielzeit zufrieden geben, gelang es 1949, diese auf 9 Minuten pro Seite zu verdoppeln. Als dann nur zwei Jahre später die LP auf den Markt kam, bot diese endlich Platz für Großformatiges, Sinfonien passten bequem auf eine einzige Platte – und die früher notwendigen häufigen Unterbrechungen beim Aufnahmeprozess gehörten der Vergangenheit an.
Diese Zeit des Umbruchs und Übergangs dokumentiert „The Mono Era“ auf 50 CDs, gelungen zusammengestellt bietet die Box einen repräsentativen Überblick über die damals maßgeblichen Künstler und lässt mit 17 erstmals auf CD vorliegenden Aufnahmen auch die Herzen der Raritätensammler höher schlagen. Auf Dirigentenseite sind Fricsay, Jochum, Leitner und Markevitch prominent vertreten, es finden sich aber auch Hindemith als Interpret eigener Werke oder Maazel mit seinen allerersten Einspielungen darunter. Für Vokalfans hält der Würfel u. a. ganz Frühes von Fischer-Dieskau, einen „Rosenkavalier“-Querschnitt mit Tiana Lemnitz und mit „Zar und Zimmermann“ die erste DG-Operneinspielung überhaupt bereit. Große Freude ob der Trouvaillen wird auch unter Klavierliebhabern aufkommen, als Teaser seien nur Andor Foldes mit den beiden Liszt-Konzerten, Conrad Hansen als Mozart- Interpret oder die Kombination Aeschbacher-Brahms genannt. Unabhängig von den Interpreten jedoch trägt der exzellente Monoklang dieser Aufnahmen entscheidend zum Genuss beim Kreuz-und-quer-Hören durch diese Box bei.
Michael Blümke, 18.06.2016, RONDO Ausgabe 3 / 2016
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