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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Startseite · CD zum Sonntag

10. — 16. Februar 2024

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Benjamin Brittens Violinkonzert gehört zu seinen bedeutendsten Werken. Er selbst hielt sein Opus 15 damals für „fraglos mein bestes Stück. Es ist ziemlich ernst, fürchte ich – aber es gibt durchaus einige Melodien!“ Dramatisch sind die Entstehungsumstände, denn Britten schrieb an dem Werk auf hoher See während der Überfahrt nach Kanada. Dort setzte er sich mit seinem Lebensgefährten, dem Tenor Peter Pears ab, um dem drohenden Zweiten Weltkrieg zu entgehen. Deshalb verweisen die Paukenschläge in dem Konzert nicht nur auf Beethovens Violinkonzert, sondern auch auf den Beginn des Krieges. 1940 wurde das Werk vom spanischen Geiger Anton mit dem New York Philharmonic Orchestra in der berühmten Carnegie Hall uraufgeführt.
Das Konzert ist technisch äußerst anspruchsvoll, der wahrlich große Virtuose Jascha Heifetz bezeichnete es als unspielbar und führte es nie auf. Zunächst brachte es Ida Haendel in der Nachkriegszeit in die internationalen Säle, später nahmen es auch Frank Peter Zimmermann und Janine Jansen in ihr Repertoire auf. Nun hat sich die lettische Pianistin Baiba Skride dem Werk angenommen und es mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Marin Alsop eingespielt. Als weiteres Stück findet sich auf dem Album ein Doppelkonzert für Violine und Viola, in dem Ivan Vukčević, seines Zeichens der Solo-Bratschist des Orchestra della Svizzera italiana, den solistischen Violapart übernimmt. Britten hatte das Werk bereits in jungen Jahren begonnen, jedoch nie vollendet. Erst 1997 – also über 20 Jahre nach seinem Tod – wurde es uraufgeführt. Beide Solisten agieren handwerklich absolut souverän und interpretieren die Stücke mit Leidenschaft und romantischem Schmelz, ohne zu überziehen. Dabei ist das temperamentvoll und farbig aufspielende ORF-Orchester unter Marin Alsop ein Partner auf Augenhöhe

03. — 09. Februar 2024

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Eine Sizilianerin, ein Katalane, eine Südtirolerin italienischer Herkunft mit slowenischen Wurzeln und eine Wienerin treffen sich in Wien, um aus Liebe zur barocken und traditionellen Musik aus Süditalien gemeinsam zu musizieren. Von allen Himmelsrichtungen kommend, so wie die Rosa Dei Venti, die Windrose, vermischen sich da die Klänge von Violine, Cello und Cembalo in einer innigen Umarmung mit den intensiven Liedern der süditalienischen Musik. Mit dem Programm „Rosa Dei Venti“ schöpft das Ensemble Fiori Musicali Austria, das 2012 von Marinka Brecelj gegründet wurde, aus der reichen musikalischen Tradition Süditaliens, die ihre Wurzeln in verschiedenen Kulturen hat. Im Mittelpunkt stehen Serenaden und Liebeslieder in Griko, einer Sprache, die altgriechische, byzantinisch-griechische und italienische Elemente vereint und in der Region Magna Graecia im süditalienischen Apulien (Salento) und vereinzelt auf Sizilien gesprochen wird. Die Lieder gehören zur traditionellen Musik der griechischen Kolonie in Italien. Ebenfalls aus Sizilien stammen Lieder, die in ihrer rauen Zärtlichkeit berühren und unterschiedlichste orientalische und arabische Einflüsse aus dem Mittelmeerraum zeigen. Das Album verbindet Musik aus der süditalienischen Renaissance und dem Barock mit volkstümlichen Liedern, wobei die verschiedenen Varianten des temperamentvollen Tanzes Tarantella dem Programm eine tänzerische Note hinzufügen.

27. Januar — 02. Februar 2024

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Jörg Halubek ist Organist, Cembalist und Dirigent und arbeitet seit Jahren an einer Gesamtaufnahme von Johann Sebastian Bachs Orgelwerken. „Bach Organ Landscapes“ nennt er dieses Projekt, da er im Rahmen der Kompletteinspielung zugleich an verschiedenen Instrumenten die unterschiedlichen Orgelbau-Traditionen aufzeigen möchte. Sein aktuelles Album „spiegelt die experimentelle Phase des jungen Bach wider, die sehr stark mit Arnstadt verbunden ist“, erklärt Halubek. „Ich denke, die Arnstädter Zeit war seine Übungs- und Studierzeit, was die Orgel betrifft.“ Deshalb wählte Halubek für den ersten Teil dieses Albums die Wender-Orgel aus der Arnstädter Bachkirche aus, die mit ihren schöne Mischklängen, fast schon romantisch klingt. Im zweiten Teil ist er auf zwei sächsischen Orgeln zu hören: auf der 1705 von Christoph Donat errichteten Orgel der Stadtkirche im Städtchen Brandis, die mit ihrem archaischen Klang an Instrumente aus dem 16. Jahrhundert erinnert, sowie auf dem Instrument der evangelischen Dorfkirche zu Zschortau, die über runde, singende Farben verfügt und zudem eine gewaltige Klangfülle mitbringt.
Die vielfältigen Timbres dieser verschiedenen Instrumente haben großen Reiz und machen dieses Album zu einem großartigen Hörerlebnis.

20. — 26. Januar 2024

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Francesco Cavalli (1602–1676) gehörte zu den populärsten Opernkomponisten im Italien des 17. Jahrhunderts, er war so etwas wie der Verdi der Barock. Cavalli schrieb jedoch nicht nur herausragende Opern, sondern auch bedeutende geistliche Werke, die in der Tradition der Kapelle von San Marco in Venedig stehen. Sie zeichnen sich durch eine radikal-individuelle Schreibweise aus und sind deswegen revolutionär. Nun hat das 1986 von seinem Leiter Bruno Gini gegründete Chorensemble „Coro & Ensemble Claudio Monteverdi di Crema“ eine Auswahl von Cavallis Hymnen und Psalmen aufgenommen, darunter auch eine Welt-Ersteinspielung (Psalm 110 „Confitebor“). Das Ensemble hat sich von Anfang an auf die Werke Francesco Cavallis spezialisiert und daher eine besondere Expertise in der Interpretation seiner Musik erworben.

13. — 19. Januar 2024

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Unter dem Eindruck tragischer Ereignisse wandten sich Edvard Grieg und Bedřich Smetana zwischen 1876 und 1878 dem Streichquartett zu, einer bis dahin in ihrem Schaffen seltenen Gattung, um ihren aufgewühlten Gefühlen in der Musik Ausdruck zu verleihen. Grieg komponierte sein Streichquartett in den Jahren 1877 und 1878 in der ländlichen Umgebung von Bergen während einer Schaffenskrise. Die Herausforderung bestand darin, folkloristische Motive mit klassischen Formen zu verbinden. Aus einem Brief Griegs geht hervor, dass sein Streichquartett nicht für schlichte Gemüter gedacht ist, sondern auf Weite, den Flug der Fantasie und besonders auf die Klangfarben der Instrumente abzielt. Für ihn standen Dramatik und Klanggestaltung im Vordergrund. Trotz geteilter Meinungen in der Fachwelt wurde es international erfolgreich. Einige Kritiker fanden es zu experimentell, während Franz Liszt es explizit lobte.
Das erste von zwei Streichquartetten Smetanas trägt den Titel „Aus meinem Leben“. Zu dieser Autobiographie in Tönen wurde Smetana durch sein „unabwendbares Schicksal“ gedrängt: die durch Syphillis ausgelöste Taubheit. Das Programm des Quartetts, das sich daraus ergab, hat Smetana in einem Brief in wünschenswerter Klarheit umrissen. So reflektiere der erste Satz „die Neigung zur Kunst“ in seiner Jugend, der zweite Satz, eine „Quasi Polka“, zeige ihn als „leidenschaftlichen Tänzer“, während ihn der dritte Satz, ein. Largo sostenuto, „an das Glück der ersten Liebe erinnert“. Der vierte Satz zeichnet zunächst die „Freude über den eingeschlagenen Weg“ des nationalromantischen Komponierens nach, „diese wird jedoch durch die Taubheit jäh unterbrochen“.
Das französische Quatuor Modigliani bringt diese hochemotionalen Werke energiegeladen, farbenreich und mit glühender Leidenschaft zum Klingen.

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