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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Streichquintett KV 515, Streichquartett-Bearbeitung der "Zauberflöte", Klavierquartett KV 478

Viviane Hagner, Colin Jacobsen, Antoine Tamestit, Tatjana Masurenko, Pekka Kuusisto, Mira Wang, Ulrich Eichenauer, Kai Vogler, Louis Lortie, Jan Vogler

Sony BMG
(71 Min., 2005) 1 CD

"Dies Bildnis ist bezaubernd schön" - müsste es einem aus der Seele schreien, wenn diese Aufnahme als Gemälde zu begreifen wäre. Der musikalische Pinsel kam jedenfalls behutsam zum Einsatz, so dass die feinen Tupfer das Ergebnis zu einem intelligenten, sich nicht aufdrängenden Hörerlebnis gestalteten. Zehn junge Musiker unter der Leitung des mitwirkenden Cellisten Jan Vogler wollten ihren Beitrag zum Mozartjahr im Rahmen des Moritzburg Festivals leisten, um die verschiedenen Handschriften dieses Komponisten zu illustrieren. Dies ist mit vollem Erfolg gelungen. Es fasziniert, wie präzise die Geometrie in Mozarts Streichquintett KV 515 umgesetzt wird. Die schnellen Staccati der zweiten Geige, die als Fundament fungieren, finden ihr akkuratres Tempo nach Crescendo, Diminuendo, Ritardando oder Accelerando stets aufs Neue wieder. Mit allzu pathetischen Verzierungen wird gespart, was den Eindruck verstärkt, jeder Triller sei nach voriger Absprache und genauer Betrachtung logisch platziert worden. Die Spannungsbögen - womöglich die größte Anforderung an die Interpreten von Mozarts Kammermusik - werden selten strapaziert und präsentieren sich trotz der Wiederholungen in einer Variation, die keine Langeweile zulassen will. Die Suite aus der Oper "Die Zauberflöte" in der Bearbeitung für Streichquartett hat Jan Vogler persönlich ausgegraben und die aufgefundenen Manuskripte eines anonymen Autors in eigener Interpretation spielbar gemacht. Auch hier überrascht die Intensität und Ausdruckskraft der vier Instrumente, die eine ganze Oper zum Erklingen bringen, ohne die musikalische Einheit vermissen zu lassen. Den Abschluss bildet das Klavierquartett KV 478. Mozarts Zeitgenossen hatten nur wenig Verständnis für diese komplexe und themenreiche Komposition. Was früher befremdlich gewirkt haben mag, erscheint heute umso kreativer und effektvoller.

Tomasz Kurianowicz, 01.09.2007


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