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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart

Klavierkonzerte Nr. 21 u. Nr. 24

Stefan Vladar, Camerata Salzburg

harmonia mundi HMC 901924
(66 Min., 4/2006) 1 CD

Eine explosive Mischung ergeben die zupackend und ruppig mit kompromissloser Werktreue musizierende "Camerata Salzburg" einerseits und der elegant-agile, brillante Stefan Vladar andererseits; man könnte zunächst befürchten, hier stünde eine an historisierender Praxis orientierte Orchesterspielweise einer allzu quirligen, rauschhaft-virtuosen Steinway-Orgie unverbunden gegenüber. Aber weit gefehlt: Vladar besitzt genügend schalkhafte Distanz zu seiner sprudelnden Eloquenz am Instrument, um sein superbes Können ganz in den Dienst der Musik stellen zu können: Atemberaubend durchsichtig und filigran dialogisiert Vladar beim hohem Tempo ganz zwanglos und überaus souverän mit dem Orchester; seine faszinierende Virtuosität genießt man gern als einen bedeutsamen, aber doch selbstverständlichen Aspekt der Interpretation, den Mozart selbst als Pianist ohne Zweifel auch effektvoll zum Einsatz gebracht hat. Mit welch betörender Delikatesse meistert Vladar das Passagenwerk in den schnellen Sätzen, wie dezidiert und ungeheuer frisch exponieren er und das Orchester stets das motivische Material - als erfänden sie die Musik im Augenblick ganz neu! Und wie durchschlagend entkitschen sie den langsamen Mittelsatz des C-Dur-Konzertes, ihn zu einem erstklassigen Erlebnis pulsierend drängender Jugendlichkeit gestaltend! Genügend ernste Nuancen und Klangfarben halten die Musiker dann für eine adäquate Darbietung des Konzertes in c-Moll bereit, dabei jedoch niemals die graziöse Grundhaltung aufgebend - es bleibt eben, trotz der hier melancholischeren Grundstimmung, auch dies ein konzertantes Ereignis mit der gebotenen unterhaltenden Attraktivität. Alles in allem: Ein Wagnis, diese häufig präsentierte Schlager-Kombination der Konzerte Nr. 21. und Nr. 24 erneut anzubieten - aber, ohne jeden Zweifel, die Unternehmung ist gelungen.

Michael Wersin, 01.09.2007


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