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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Pjotr Tschaikowski

Sinfonie Nr. 5, Francesca da Rimini

Tonhalle-Orchester Zürich, Paavo Järvi

Alpha/Note 1 ALP659
(74 Min., 10/2019, 1/2020)

Paavo Järvi ist ein umtriebiger und auch promiskuitiver Dirigent. Und ein sehr, sehr guter: strukturiert, innovativ, technisch souverän. Man findet den Esten mit seinen diversen Orchestern bereits bei allen großen Labeln und seit neuestem auch bei Alpha, wo er sowohl für sein Pärnu Festival Orchestra eine CD-Heimat gefunden hat wie nun wohl auch für seinen jüngsten Klangpartner, das Orchester der Tonhalle Zürich. Eine erste Messiaen-Scheibe ließ schon für den Beginn einer wunderbaren Tonfreundschaft hoffen, die sich jetzt mit dem ehrgeizigen Plattenstart eines sinfonischen Tschaikowski-Zyklus fortsetzt. Da ist die Konkurrenz übergroß – und doch: diese 5. Sinfonie ist von den ersten tiefen Moll-Holzbläser-Steicher-Akkorden an ein starkes, wunderbar rund klingendes Statement. Da will einer ein etwas weggeschlafenes Orchester wieder wachküssen und weiß genau, wie und wo er die verschiedenen Instrumentengruppen fordern muss. Da hat aber einer auch einen sehr genauen Interpretationsplan: füllig, wuchtig, auf der dunklen Seite, mit Temperament, aber ohne diese typisch russische Überhitztheit und den zerrissenen Weltschmerz. Das ist eine kultivierte, doch emphatische Tschaikowski-Deutung, leicht und doch nachdrücklich, melodisch, aber nie kitschig, dicht, aber auch strukturklar, leidenschaftlich und trotzdem zartfühlend. Ähnlich stark gelingt auch das zerklüftete Klangrelief der leider viel zu selten gespielten sinfonischen Dichtung „Francesca da Rimini“. Die folgt den zwei legendären verboten Liebenden aus Dantes „Göttlicher Komödie“ plastisch und glutheiß durch die Ekstase bis in die giftig gründelnden Felsschluchten des Purgatoriums.

Matthias Siehler, 26.12.2020


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