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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Johann Adolph Hasse

Miserere, Salve Regina, Te Deum

Ulrike Staude, Katherina Müller, Elisabeth Wilke, Gerald Hupach, Wolf Matthias Friedrich, Ars Vocalis, Virtuosi Saxoniae, Ludwig Güttler

Berlin Classics/Edel 0017372BC
(71 Min., 3/2001, 4/2002-5/2002) 1 CD

Drei Vertonungen zentraler Texte der katholischen Liturgie dokumentieren auf dieser CD die gediegene Kompositionskunst von Johann Adolf Hasse, ausgebildet u. a. bei Alessandro Scarlatti und dann drei Jahrzehnte lang weithin berühmter Hofkapellmeister im spätbarocken Dresden. Jeweils für Soli, Chor und Orchester setzte er den 51. Psalm ("Miserere mei Deus") und das "Te Deum"; lediglich mit einer von Streichern begleiteten Altsolistin besetzt, ist hingegen ein "Salve Regina" von 1744. Hasses Satzweise basiert auf dem typischen konzertanten Idiom des Barock, das er tendenziell eher homofon-oberstimmenorientiert als polyfon durchstrukturiert zur Anwendung bringt. Stolze und festliche Entfaltung von opulenter Klanglichkeit und Virtuosität gehen einher mit einem ausgeprägten, natürlichen Instinkt für die jeweiligen Affekte des Textes und seine unmittelbar sinnenfällige Umsetzung in Musik.
Ludwig Güttler und seine Musiker nehmen sich der Musik Hasses nicht mit historischen Instrumenten und interpretatorisch auch nicht konsequent im Geist der mittlerweile doch sehr verbreiteten historisierenden Aufführungspraxis an. Ohne in diesem Punkt etwa dogmatisch sein zu wollen - viele großartige und zeitlos gültige Interpretationsleistungen Alter Musik in "moderner" Ausführung sprechen nach wie vor für sich -, muss ich darauf hinweisen, dass etwas mehr Orientierung an den Errungenschaften der "Authentiker" dieser Aufnahme gut getan hätte: Bei den Gesangssolisten, vor allem bei den weiblichen, stört beispielsweise immer wieder ein etwas zu schwerfällig-pastoser Klangcharakter mit unmotiviertem Vibrato und mangelnder Fähigkeit zu Verzieren. Ein wenig zu breit und vibratoreich spielt oft auch das an sich sehr wohlklingende Orchester seinen Part aus. Je rascher allerdings das Tempo wird - und Güttler wählt immer wieder angenehm zügige Tempi -, desto leichtfüßiger fällt auch die Spielweise aus: Vor allem in virtuosen Momenten stellt das Ensemble einschließlich des jugendlich und frisch klingenden Chores seine eigentlich gute Qualität unter Beweis. Schade, dass Güttler mit weitgehend hervorragenden Mitteln nicht einen beherzten Schritt in die "historische" Richtung macht.

, 01.09.2007


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