home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Jacques Ibert

Klavierwerke

Hae-won Chang

Naxos 8.554720
(71 Min., 9/1991) 1 CD

Es ist leider oft so, dass entlegene Werke, die eigentlich eines starken Fürsprechers bedürften, unter den Händen weniger Berufener zerbröselt werden. Zwar gibt es viele unbekannte Musiker, die sich den seltenen Blumen mit einer Hingabe widmen, derer sich die Stars schämten, aber da sind eben auch ziemlich vertane Chancen.
Hae-won Changs nahezu kompletter Gang durch Jaques Iberts Klavierwerk, 1992 unter teurerer Marco-Polo-Flagge erschienen, wird mit der Wiederveröffentlichung leider auch nicht besser. Die koreanische Professorin muss eine hervorragende Kennerin der französischen Schule des beginnenden 20. Jahrhunderts sein, doch auch ihre Pierné-CD, wie die Ibert-Platte konkurrenzlos im Katalog, bewies, dass sie diese Neigung nicht hinreichend vermitteln kann. Denn der Charme der kleinen Kostbarkeiten muss belebt werden, hier glänzen Augen nicht von allein.
Und doch ahnt man, dass der Zyklus der "Histoires" von einer zerbrechlichen Anmut, Ironie und Traurigkeit sein muss. Aber es bleibt bei Ahnungen. Weil ein Stück den Titel "Der Glaskäfig" trägt, muss das Pedal wohl nicht gleich so durchgetreten werden, das man trübe Scheiben sieht. Da hat sie poetisch sein wollen. Meist aber ist Haw-won Chang so trocken und buchstabierend, dass man nurmehr Bauplänen lauscht. Aber es hilft nichts – um sich mit diesen köstlichen Miniaturen zu befreunden, ist die Veröffentlichung unersetzlich.

Matthias Kornemann, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top