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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Franz Schubert

Deutsche Schubert-Lied-Edition, Folge 7

Ruth Ziesak, Roman Trekel, Ulrich Eisenlohr

Naxos 8.554795
(72 Min., 10/2000, 11/2000) 1 CD, http://www.onlybeck.de/index_klassik.php?artnr=1000044986&bereich=klassik&partner=3

Der siebte Teil der nach Dichtern angeordneten "Deutschen Schubert-Lied-Edition" von Naxos präsentiert eine erste Folge von Gesängen nach "europäischen Dichtern": Dem vermeintlichen keltischen Barden Ossian aus dem dritten Jahrhundert widmete sich Schubert bereits als Achtzehnjähriger; elf Jahre später, und damit bereits zwei Jahre vor seinem Tod, beschäftigten ihn die Epen von Walter Scott. Die Scott-Werkgruppe enthält das berühmte "Ave Maria", das das einzige populäre Lied dieser CD ist.
Die Gesänge Ossians wurden von James McPherson, einem im 18. Jahrhundert lebenden Dichter, nicht nur gesammelt und herausgegeben, - wie dieser behauptete - sondern entstammten ganz und gar seiner Feder. Trotz dieses Etikettenschwindels inspirierten sie den jungen Schubert zu einer Reihe von Kompositionen, deren rezitativisch-ariose Struktur neben einer Vielzahl herrlicher Melodien auch große musikalisch-dramatische Stringenz in sich birgt. Gern versenkt man sich in die teilweise als Duett angelegten Schlachtenerzählungen und Klagegesänge, ebenso wie in Walter Scotts schwülstig-pathosgeladene Verse, denen Schubert durch seine mittlerweile restlos ausgereifte Kunst zu ewigem Leben verhalf.
Ruth Ziesak und Roman Trekel sind im großen und ganzen eine gute Wahl für dieses Repertoire: Trekels ausgesprochen "heldische" und kraftvolle Herangehensweise kommt speziell diesen Liedern sehr entgegen, denn hier ist genau dieser Tonfall gefragt, den der stimmgewaltige Bariton beherrscht. Ruth Ziesak, die sonst gern die kühle Spröde gibt, zeigt bei Schubert mehr Gefühl und begrenzt ihre Manierismen auf ein geringes Maß. Kurzum: Beide Interpreten verstehen mit ihren Vorzügen zu glänzen und liefern so eine lebendige und mitreißende Interpretation dieser wahrlich nicht "alltäglichen" und teilweise nicht ganz einfach umzusetzenden Lieder.

Michael Wersin, 01.09.2007


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