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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Franz Schubert

Sonaten für Flöte und Klavier D 384, 385, 408

Noam Buchman, Elena Margolina

Ars Produktion 4 011407 974111
(63 Min.) 1 CD

Da Schubert nur eine einzige Originalkomposition für Flöte und Klavier geschrieben hat (die Variationen über "Trockne Blumen"), handelt es sich bei dieser CD um Bearbeitungen, und zwar solche der "Sonaten fürs Pianoforte mit Begleitung einer Violine". Zu Verkaufszwecken hat der Verleger Diabelli das verkleinernde "Sonatinen" draus gemacht - nicht ganz zu Unrecht: die drei (von insgesamt vier) im Frühjahr 1816 komponierten Werke sind in Umfang und Komplexität recht bescheiden, ebenso die spieltechnischen Anforderungen, die auch von versierten Laien zu bewältigen sind.
Also belanglose Unterhaltung? Man muss nicht ins Gegenteil verfallen und von genialen Frühwerken eines Neunzehnjährigen schwärmen, wie dies in der Literatur häufig geschieht, um dennoch zu konstatieren: Es sind gefällige Werke, die bei aller Konvention und Anlehnung an Mozart typisch Schubertisches enthalten. Diesem sind jedenfalls der Jerusalemer Flötist Noam Buchman und die ukrainische Pianistin Elena Margolina auf der Spur. Vor allem dann, wenn sie Schuberts charakteristische Stimmungsumschwünge mittels verwandter Terz-Tonarten mit einem kleinen Innehalten und dynamisch feinsten Abstufungen vorbereiten und in perfekter Homogenität zelebrieren. Ähnliches gilt für die Triolenbegleitung, die Elena Margolina jeweils mit besonderer Behutsamkeit angeht. Überhaupt bin ich von ihrem höchst schattierungsreichen Anschlag angetan.
Ob die Bearbeitung der Werke für Flöte dem Geigen-Original adäquat oder unterlegen ist, vermag ich kaum "objektiv" zu beurteilen, da ich dem Geigenklang mehr abgewinnen kann als dem der Flöte. Um so angenehmer überraschte mich der unaufdringliche, runde und nicht zu vibratoreiche Ton Noam Buchmans. Dass die Platte dennoch kein "Hit" ist (und auch nicht sein muss), liegt an den Werken: sie sind nur für Schubert-Sammler ein Muss, erst recht in der Flötenbearbeitung.

Christoph Braun, 01.09.2007


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