Im Schmelztiegel von New Orleans war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die wohlbekannten Marching Bands neben Trauermarsch und "Saints" moderne Titel ins Repertoire aufnahmen. Schließlich wurde in der Stadt am Mississippi-Delta nicht nur der Jazz geboren; auch der Rhythm and Blues eines Fats Domino und der Funk der Neville Brothers sind hier beheimatet.
In den achtziger Jahren erweiterte die Dirty Dozen Brass Band die bis dahin geltenden stilistischen Grenzen konventionell besetzter Blaskapellen. Vor einem trickreichen Arrangement des Pianisten Tom McDermott kapitulierte aber selbst das dreckige Dutzend. Der stellte sich kurzerhand eine eigene Brass Band zusammen, die seine Arrangements spielen sollte. In Matt Perrine fand er einen Mitstreiter, der nicht nur als produktiver Arrangeur, sondern auch als Solist auf dem Sousaphon eine tragende Rolle einnehmen sollte.
Die New Orleans Nightcrawlers waren geboren und etablierten sich mit ihrer virtuosen Mixtur aus Jazz und Funk schon bald als Speerspitze einer Brass-Band-Renaissance. Ellingtonsche Klangfarben und Bebop-Feuerwerke vertragen sich bei den New Orleans Nightcrawlers so selbstverständlich mit stets tanzbaren Grooves wie hoher Anspruch mit purer Lebensfreude.
Jürgen Schwab, 31.01.1998
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