Eine ungewöhnliche Platte, wenn auch nicht in musikalischer Hinsicht. Patrick Leonard, Songwriter und/oder Produzent von Pop-Schwergewichten wie Madonna und Elton John, hat es nicht nötig, eine Instrumentalplatte zu machen. Aber er kann es sich leisten, finanziell und - das ist bemerkenswert – auch musikalisch.
Leonard spielt mehr als passabel Klavier und hat einen Hang zu leisen, meditativen Stimmungen, dem man einem Macher von Dancefloor-Krachern nicht zugetraut hätte. Mit akustischem Bass (John Patitucci), behutsam unterstützender Percussion (Luis Conte), wenigen Cello-Einsätzen (Sacci Patitucci) und sparsamen Synthesizer-Overdubs kammermusikalisch instrumentiert, stehen die Klavierkompositionen und -improvisationen Leonards im Mittelpunkt. Friedliche Stimmungsbilder zwischen Folk, Pop und Jazz, nur gelegentlichen getrübt von dunklen Untertönen.
Sie erzählen von Ausflügen des passionierten Anglers zu den großen Flüssen von Montana und Wyoming. Jeder Titel steht für einen von neun Tagen, die im Beiheft mit Text und Foto tagebuchartig dokumentiert sind. Ein passendes Weihnachtsgeschenk für Freunde des Angelsports. Aber auch wenn man vom Fliegenfischen nichts versteht, lässt sich die Musik als Hintergrund für Mußestunden nutzen. Sie ist dann wahrscheinlich fast so entspannend wie eine Stunde Angeln.

Jürgen Schwab, 01.09.2007

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