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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Friendly Fire

Joe Lovano, Greg Osby

Blue Note/EMI 4 99125 2
(67 Min., 12/1998) 1 CD

„Killed in friendly fire“ – aus dem Golfkrieg kennt man die Umschreibung für Tote durch das Feuer der eigenen Truppen. Joe Lovano und Greg Osby gehen gottlob unbeschadet aus ihrem freundschaftlichen Kräftemessen hervor.
Das ist nicht selbstverständlich, treffen mit den beiden doch zwei Richtungen aufeinander, zwischen denen mitunter heftige Grabenkämpfe toben. Der aufgeklärte Eklektizist Joe Lovano, der die große Tradition des Saxofons in seinem persönlichen Idiom verschmolzen hat, und der radikale Neuerer Greg Osby, der, obwohl ebenfalls mit der Tradition vertraut, seine Klangarchitekturen von Grund auf neu baut.
Die im Stil einer Jam Session produzierte Platte wird damit zu einem wertvollen Dokument über den Stand der Improvisationskunst im Jazz am Ende des ersten Jahrhunderts seiner Geschichte. Fesselnd die feurige Debatte in „Broadway Blues“ und berückend das fast zärtliche Miteinander-Flüstern in „Silenos“. Der Pianist Jason Moran, ein ungestümer Neutöner wie Osby, setzt weitere Glanzlichter. Cameron Brown (b) und Idris Muhammad (dr) bereiten das zugleich lockere und felsenfeste Fundament. Eine Platte in bester Blue-Note-Tradition.

Jürgen Schwab, 01.09.2007


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