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N° 1353
13. - 21.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Max Reger

Cellosuiten Nr. 1 – 3

Guido Schiefen

Arte Nova/BMG 74321 65428 2
(55 Min., 1/1999) 1 CD

An Max Reger darf man sich nicht abrackern müssen, aber man kann sich an ihm abregern - nicht gerade ein brillantes Wortspiel, doch ihm (Unterschrift: „Rex Mager“) hätte es möglicherweise gefallen. Was dieser lebenslustige, trinkfreudige Bach-Verehrer an kompliziertem Kontrapunkt, an Dichte der Faktur und dennoch „spätromantischem“ Klang komponierte, bringt selbst gestandene Musiker ins Schwitzen. Deshalb wird er auch gemieden: Es gibt anderes, womit man leichter seine „Bravos!“ einheimst.
Bei den Cellosuiten aber wollte er, nach dem physischen Kollaps in Meiningen, eher „keusch“ bleiben, er nannte sie sogar „Erholungskompositionen“. Das bedeutet bei Reger jedoch immer noch nicht „Alle meine Entchen“, die drei Werke sind zu Recht den besten Virtuosen der Zeit gewidmet: Julius Klengel, Hugo Becker, Paul Grümmer, andere hätten sie gar nicht spielen können. Auch Guido Schiefen tritt auf als Reger-ähnlicher „Koloss auf tönernen Füßen“, als ein so robust erscheinender wie sensibel gestaltender Interpret, seine Beethoven-Sonaten machten zu Recht Furore. Er „packt“ diese drei Bach-redivivus-Werke mit Agilität und differenzierter Kraft; nie hört man ihn „sich abrackern“. Aber „sich abregern“, ja, das manches Mal schon.

Thomas Rübenacker, 01.09.2007


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