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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Outhipped

Barbara Dennerlein

Verve/Universal Jazz 547 503-2
(75 Min., 2/1999) 1 CD

Jetzt wissen wir, wie es klingt, wenn Barbara Dennerlein überschnappt: großartig. Die Münchner Organistin hat auf „Outhipped“ eine stimmige Balance zwischen funky Powersound und fülligen, tief aus dem Innern groovenden Balladen gefunden. Knappe, melodiöse Riffs und weiträumige Spannungsbögen ergänzen sich zu einem faszinierenden Klangbild, in dem sich immer wieder etwas verschiebt und dem Ohr dadurch neue Hörreize bietet.
Ähnlich wie die Bandmitglieder von Miles Davis in dessen letzter Phase schachteln auch ihre Partner eine Fülle von Kleinfiguren ineinander, sodass sich oft die auf einem Instrument begonnene Melodie auf dem nächsten fortzusetzen scheint.
Dass sie ihren bisherigen New Yorker Drummer Dennis Chambers durch Jeff „Tain“ Watts ersetzt hat, bekommt der Musik bestens: Der Ex-Sideman der Marsalis-Brüder Branford und Wynton swingt auch noch dann aus tiefstem Herzen, wenn er funky Rhythmen schlägt. (Siehe auch die Kritik von Watts’ Solo-CD „Citizen Tain“ auf S. 40.)
Dass Barbara Dennerleins Orgel wie bei den Orgel-Stars der fünfziger Jahre faucht und bellt, versteht sich von selbst. Doch sie bleibt nicht bei derartigen Zitaten stehen, sondern improvisiert so linear wie ein Bläser über die Themen und variiert - auch unter Einsatz von Synthesizern - ihre eigenen Sounds stärker als alle Veteranen.
Auch das Klangbild der Band verändert sich ständig. Mal heult Mitch Watkins Elektrogitarre in Rocker-Manier, mal verleihen warme Bläsersätze den Nummern Volumen, mal lässt sich die Organistin auf bezaubernde Zwiegespräche mit einem ihrer Partner ein. - „Outhipped“ ist Barbara Dennerleins bislang stärkste Platte.

Werner Stiefele, 01.09.2007


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