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N° 1353
13. - 22.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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The London Sessions

Mary Lou Williams

Vogue/BMG 7432 140931 2
(70 Min., 1/1953) 1 CD

“Niemand kann meinen Stil definieren, ich ändere ihn ständig”, meinte die First Lady Of Jazz einmal. Die Pianistin, Komponistin, Arrangeurin, Bandleaderin Mary Lou Williams hat in der Tat den Kansas City Swing mit aus der Taufe gehoben, Boogie und Bebop praktiziert, ja selbst mit dem Free-Jazz eines Cecil Taylor paktiert. Was also musizierte sie 1953/54 in ihrer kurzzeitigen Londoner Wahlheimat? An der Seite von Ken Napper und Lennie Bush (Bass) sowie Allan Ganley und Tony Kinsey (Schlagzeug) entstand intimer, leichtfüßiger, aber keineswegs leichtgewichtiger Trio-Jazz, dem der aus modischen Gründen hinzugezogene Bongo-Spieler Tony Scott einen Latin-Touch verlieh.
Die Größe dieses dezent swingenden Klavierspiels ist nicht gleich offenkundig, sie offenbart sich in impressionistischen Nuancen, in den Schattierungen des lichten Anschlags, in den Subtilitäten der Reharmonisierungen. Selbst Blockakkorde werden nicht gedonnert, sondern zart gerollt. Das sind Tugenden, die auch ihre damaligen Zunftgenossen George Shearing und Ahmad Jamal pflegten. Unsere nur durch kräftige Jazz-Pranken aufgerüttelten Zeitgenossen dürften sich nur langweilen - und das ist sehr schade!

Marcus A. Woelfle, 01.09.2007


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