Mit fast fünf Jahren Verspätung erreicht eines der hörenswertesten Orchesterprojekte jüngeren Datums doch noch die Läden. Zugegeben, leichte Kost ist es nicht unbedingt, die der dänische Trompeter Jens Winther den zwanzig Rheinländern auf die Pulte gelegt hat. Streckenweise gehen die fünf sehr langen, größtenteils live mitgeschnittenen Titel mehr in Richtung zeitgenössische Musik, aber Winthers eigene, sehr selbstbewusste Soli (es sind fast die einzigen neben denen des Pianisten Frank Chastenier) lassen an seiner Jazzkompetenz ebenso wenig Zweifel wie die dramaturgisch reizvollen, mysteriöse Klänge bevorzugenden Arrangements, welche die große Besetzung bei Bedarf in kammermusikalische Einheiten aufspalten. Einen Straßenkreuzer kann man schließlich auch nicht mit stets durchgedrücktem Gaspedal durch die Lande chauffieren.
Mátyás Kiss, 31.12.1998
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