Seinem 1995 an den Folgen seiner Diabetes gestorbenen Gründungsmitglied Julius Hemphill widmet das World Saxophone Quartet diese CD. Kompositionen aller Bandmitglieder, darunter David Murrays titelgebendes "Requiem for Julius", fächern die vielfältigen Möglichkeiten des Ensembles auf. Ausnotierte Disziplin und eruptives freies Spiel gehen eine aufregende Synthese ein. Da geben volltönende Ostinato-Linien aus Hamiett Bluietts Baritonsaxofon den Rhythmus und die Harmonien vor, an die sich die Solisten dann eben gerade nicht halten. Man hört wildes Schnattern, ruhige Klangflächen, Interaktion und solistische Höhenflüge: Alles scheint möglich.
Neben Tenorist David Murray und Altist Oliver Lake bewährt sich John Purcell als virtuoser und kreativer Freigeist auf dem Sopran. Den Höhepunkt bildet Murrays "Hurricane Floyd", ein bewegendes Stück Programm-Musik von mehr als zehn Minuten Länge. Auffallend hier wie auf der gesamten CD ist der äußerst gelungene Klang der Aufnahme. Das tönt so direkt, ungeschminkt und kraftvoll aus den Boxen, als stünden die vier Bläser im Halbkreis vor dem Zuhörer.
Jürgen Schwab, 01.09.2007
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