home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Antonio Vivaldi

Violinkonzerte RV 177, 191, 222, 273, 295, 375

Giuliano Carmignola, Venice Baroque Orchestra, Andrea Marcon

Sony 89362
(74 Min., 6/2000) 1 CD

Kennste eins, kennste alle: So urteilte sinngemäß Igor Strawinsky über das Konzertschaffen Vivaldis – ein Schaffen, von dem er selbst nur ein winziges Eckchen kannte. Diese CD wartet mit der Schlagzeile „Weltersteinspielungen“ auf, und ich verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich mitteile, dass auch dieser Vivaldi so klingt wie das, was man von ihm kennt. Sein Vokabular, das freilich wesentlich vielseitiger ist, als Strawinsky glaubte, ist leicht wieder zu erkennen.
Eine Entdeckung gibt es allerdings. Der zweite Satz im Konzert D-Dur RV 222: Dieses „Andante“ (eine seltene Tempovorschrift in einem langsamen Vivaldi-Konzertsatz) ist eine getragene Variationenreihe über das berühmte „La-Follia“-Thema. Carmignola präsentiert es mit seinen venezianischen Kollegen mit extremer Detailgestaltung, meist in gedämpfter Lautstärke, sehr verhalten, geradezu mit Understatement. Mir gefällt es so gut, dass ich mich nicht wunderte, wenn das Stück demnächst den verwandten Variationen-Dauerbrenner Nr. 1, den „Kanon“ von Pachelbel, ablöste.
Auch insgesamt ist die Einspielung empfehlenswert: Die „authentische“ Rasanz schneller Sätze, das fast ans Geräuschhafte grenzende Krachen im Generalbass inszenieren die Venezianer grandios, überzeugend und ohne in Übertreibungen zu verfallen.

Oliver Buslau, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top