NMC/Helikon D050
(162 Min., 4/1996) 3 CDs
In die Sphären der Sage führt Harrison Birtwistles monumentales Musiktheaterstück "The Mask Of Orpheus". Eine konventionelle Handlung gibt es nicht. Birtwistle präsentiert sämtliche Varianten der Orpheus-Legende, zersplittert sie und lagert sie simultan übereinander. Vorbilder lassen sich im "Orpheus" noch weniger auffinden als in früheren Werken des englischen Komponisten. Die elektronische Musik, ein wichtiger Bestandteil des Werks, vereint packende Gewalt mit emotionaler Schönheit und wirkt nie artifiziell. Das Bemerkenswerteste an der Partitur jedoch ist, dass sie, obgleich hochkomplex und kompositorisch auf der Höhe der Zeit, aus den Tiefen des Unbewussten zu kommen scheint, als habe es diese Klänge schon vor Urzeiten gegeben: Musik wird Mythos.
Thomas Schulz, 01.09.2007
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Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr