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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Celebrating The Mahavishnu Orchestra

radio.string.quartet.vienna

ACT/Edel Contraire 9462-2
(66 Min., 10/2006, 11/2006) 1 CD

Die Aufarbeitung der klassischen modernen Jazztradition ist ein beherrschendes Thema im aktuellen Jazzgeschehen – man denke nur an die Bemühungen um das Werk eines Thelonious Monk. Da konnte es nicht ausbleiben, dass auch der Fusionjazz der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts in den Fokus der Rückbesinnungsprojekte geriet. Mag Miles Davis mit Bitches Brew auf der schöpferischen Seite der große Katalysator für die neue Stilrichtung gewesen sein, für die Rezeption dieser Musik hingegen kann man die Bedeutung des Mahavishnu Orchestras nicht hoch genug einschätzen. In dieser mit Geige, Keyboards, Gitarre, E-Bass und Schlagzeug besetzten Formation führte der englische Gitarrist John McLaughlin Jazz und Rock aus dem Geiste der Bitches-Brew-Produktion zusammen und integrierte – paradoxerweise mit einer ungeheuren Klangwucht – die damals so angesagten fernöstlichen Strömungen zu einer Musik, die bei größter Power musikalische Grenzwände einzureißen schien und doch ganz friedlich daherkam. Von Colin Towns gibt es gewissermaßen mit Mitteln der Multiplikation den Versuch einer Annäherung mit der hr-Big-Band an die Mahavishnu-Klänge. Das junge Wiener radio.string.quartet.vienna, ein veritables klassisches Streichquartett, geht gewissermaßen den umgekehrten Weg. Was dem Hörer einst in der Klangwucht zur meditativ dröhnenden Empfindung geriet, erweist sich bei ihm im Zwang zur Reduktion als substanziell ergiebiges hoch komplexes Material. Zwei Frauen und zwei Männer interpretieren es in eigenen Arrangements mit umwerfender Verve und adäquatem improvisatorischem Können. In der Transparenz werden nicht erahnte Durchhörenserlebnisse möglich, und die künden durchaus vom Geiste der originalen Erfahrung – oder wie sagt John McLaughlin selbst: "Beim Hören dieser Aufnahmen habe ich mich mit wirklichem Vergnügen in die wunderbaren Tage des Mahavishnu Orchestras zurückgesetzt gefühlt." Dem ist nichts hinzuzufügen.

Thomas Fitterling, 01.09.2007


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