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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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12 Tangos - Adios Buenos Aires

Luis Borda

enja hw/Soulfood enja 9167-2
(66 Min.) 1 CD

"12 Tangos - Adios Buenos Aires" ist der Titel eines Dokumentarfilms von Arne Birkenstock. Es geht darin um das Schicksal von drei Tangotänzern im wirtschaftlichen Niedergang Argentiniens und um die Ein- und vor allem Auswanderungsproblematik. Angelpunkt der Geschichte ist der zum Tanzpalast gewandelte Kornspeicher "Catedral" in Buenos Aires. Birkenstock lässt dort unter der Leitung des Gitarristen Luis Borda ein großes Tango-All-Star-Orchester auftreten. Pünktlich zum Filmstart erscheint jetzt bei enja hw der Soundtrack zu diesem Film. Die Liste der beteiligten Musiker liest sich wie ein "who’s who" der aktuellen argentinischen Szene. Die Bandoneon-Legende José Libertella ist ebenso dabei wie der Geiger Mauricio Marcelli. Ungewöhnlich, ohne jedoch avantgardistisch zu sein wird die Musik durch die teilweise Hinzunahme eines Saxofon-Quartetts, eines Perkussionisten und eines Jazztrompeters. Ungewöhnlich im Sinne von herausragend sind auch die Vokalisten, unter ihnen Lidia Borda, der große Star der Gegenwart, dann die 93-jährige Maria de la Fuente, die große Tangodiva der Vergangenheit, und als Sänger der Altsstar Jorge Sobral. Die Musik taucht tief ein in die herb süffige Stimmungslage dieser Gattung. Da gibt es große bewegende Momente in den Soli von Gitarre, Geige und natürlich immer wieder des Bandoneons. Doch romantisch verklärte Tango- und Melodieseligkeit wird hier nicht bedient, der leidenschaftliche Elan weiß sich ebenso kraftvoll zu kontrollieren, wird sich der schroffen Melancholie immer wieder erneut bewusst. Schade, dass da die Gesangsbeiträge nicht mit ihrem Wortsinn nachvollzogen werden können, die Texte sind leider im Booklet nicht abgedruckt. So muss die Musik als Klang für sich selbst sprechen, und sie sagt etwas, das an Willy Michels berühmten Ausspruch: "Ois is Blues" erinnert und ungefähr so klingt: Die ganze Welt ist Tango - das Glück und zum Glück auch das Leid.

Thomas Fitterling, 01.09.2007


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