home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

Wide Angles

Michael Brecker Quindectet

Verve/Universal 079 142-2
(70 Min., 1/2003 - 3/2003) 1 CD

Ohne Streicher geht’s im Jazz momentan nicht mehr. Das haben im vergangenen Jahr mit wechselndem Erfolg unter anderem Wayne Shorter und Charlie Haden vorgemacht. Bei letzterem stand gar ein ganzes Orchester im Studio - sowie der unvermeidliche Michael Brecker. Der meistkopierte Tenorsaxofonist der jüngeren Vergangenheit hat jedoch aus seiner Mitarbeit an Hadens grenzwertig geigerverklebtem “American Dreams”-Album einiges gelernt. Etwa dies: Viele Streicher verderben den Brei. Deshalb hat Brecker für seine neue Aufnahme nur ein überschaubares Quartett unter der Leitung des Violinisten Mark Feldman gebucht. Es ist trotzdem etwas Großes herausgekommen: ein Quindectet mit klavierloser Rhythmus-Section, Gitarre, Oboe, Horn und Jazzgebläse. Das Ergebnis ist überraschend. Die fünfzehnköpfige Besetzung klingt wie aus einem Guss, schlank, schlagfertig und wendig. Dass Breckers enorm verschachtelte Arrangements derart klar rüberkommen, hat natürlich auch mit der Gewichtung bei der Abmischung zu tun. Im Vordergrund steht zum einen John Pattituccis unbeirrbarer Bass, der die Akustik-Funk-Nummern und kryptoafrikanischen Erfindungen Breckers gemeinsam mit den tiefen Stimmen im Ensemble erdet. Zum anderen dominiert der Bandleader hypermarkant selbst das Geschehen - mit seinem schneidenden Ton, seinen wahnwitzigen Soli, seinen kalkulierten Ekstaseschreien im Falsett. Die beste Jazz-Aufnahme mit Streicherbegleitung seit langem.

Josef Engels, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top