Nonesuch/Warner Classics 7559-79367-2
(108 Min.) 2 CDs
Um das Wesen und den Begriff der Materie geht es in einem vierteiligen musiktheatralischen Opus, das der holländische Komponist Louis Andriessen 1989 gemeinsam mit dem Regisseur Robert Wilson auf die Bühne brachte. „De Materie“ ähnelt vom Aufbau her einer Sinfonie; teils vom Chor, teils von den Solostimmen werden Texte vorwiegend holländischer historischer Persönlichkeiten rezitiert, die über die Bedeutung der Materie nachgedacht haben. Die Tonsprache Andriessens weist Ähnlichkeiten mit der Minimal music auf, präsentiert sich jedoch deutlich härter und dissonanter als etwa die Musik Reichs oder Adams’. Beispielhaft für Andriessens Stil ist der dritte Teil des Werks, „De Stijl“, der von dem Maler Mondrian handelt: Obsessiv wiederholte Rhythmusmodelle verbinden sich mit Funk- und Boogie-Woogie-Rhythmen sowie mittelalterlich anmutenden Chorpassagen zu einem Gesamtbild voll roher Energie – stählern, swingend, indes nicht frei von Sterilität.
Thomas Schulz, 01.12.1999
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