Die drei Schweden Esbjörn Svenson, Dan Berglund und Magnus Öström bilden das moderne Pianotrio schlechthin. Immerhin haben sie mit ihren bisherigen Platten die Geschichte des Klaviertrios um eine Fusion aus Tradition, Elektronik-Sounds und Hip-Hop-Rhythmen bereichert. Auf dem Album "Seven Days Of Falling" gehen sie diesen Weg konsequent weiter. So integrieren sie ins Titelstück gitarrenähnliche Klänge und raschelnde Percussion, und zwischendurch dämpft Esbjörn Svenson die Saiten seines Flügels mit der Hand oder einem Gegenstand ab. Ersteres ist im Kontext eines Klaviertrios relativ neu, zweiteres hat schon John Cage in den 50er Jahren in seinen Stücken für präpariertes Piano durchexerziert. Für den Jazz noch ungewohnt sind auch die Rhythmen der meisten Stücke, denn die drei Skandinavier verzichten auf den tradierten Swing und greifen lieber auf Elemente von Rock, Funk, Drum and Bass und Hip Hop zurück. Das verleiht ihren Songs Aktualität, und hierin liegt wohl auch das Geheimnis, warum ein junges Disco-Publikum plötzlich Interesse am neuen Jazz entdeckt. Tatsächlich gelingt dem Trio eine neue, attraktive Fortentwicklung der Tradition. Auf "Seven Days Of Falling" hat jeder Titel für sich genommen seine Reize, während der große Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Titel fehlt.
Werner Stiefele, 01.09.2007
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