Wäre dieses Balladenalbum vor etwa vierzig Jahren aufgenommen worden - wofür es aber zu sauber klingt und der Pianist zu modern spielt -, es hätte unter dem Etikett "Miles Davis" vermarktet werden können. Dass der nun auch bald siebzigjährige Dusko Goykovich neben seiner von Geburts wegen existierenden "Balkan Connection" auch über eine so direkte "Miles-Connection" verfügt, war bislang nicht ganz so deutlich.
Anders als bei Paolo Fresus letztem, weitgehend gescheitertem Versuch in dieser Richtung stellt sich bei der elegant gedämpften Trompete und dem majestätischen Flügelhorn Goykovichs ein angenehm nostalgischer Effekt ein. Der Rückenakt auf dem nachtblauen Cover nimmt sogar direkt Bezug auf die damals (und heute wieder) hochaktuellen Konzeptalben à la "Musik für zärtliche Stunden".
Selten hatte eine nicht gar so wählerische Klientel die Chance, sich von so hochklassigen Interpreten verwöhnen zu lassen: Obwohl Goykovich dem Tastenmagier Bob Degen nie zuvor begegnet war, hatte das Quartett die sehr geschlossen wirkende Aufnahme an einem Nachmittag im Kasten.
Mátyás Kiss, 16.08.2001
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