home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5

What Love Is

Stefanie Schlesinger

Enja/Soulfood ENJ-9434 2
(51 Min.) 1 CD

Ein beachtliches Talent unter den jungen Sängerinnen meldet sich zu Wort, angenehmerweise ganz ohne Getöse von ihr oder um sie herum. Zart und zierlich, dezent und diskret ist die akustische und optische Erscheinung Stefanie Schlesingers.
Obwohl „What Love Is“ durch und durch eine Jazzplatte ist, scheut man sich, Stefanie Schlesinger als Jazz-Sängerin anzusprechen. Sie hat ein klassisches Gesangstudium hinter sich, hat Erfahrungen bei Musical- und Opernproduktionen gesammelt sowie im Gospel (wo ich mir ihre fragile Stimme am wenigsten vorstellen kann.) Jazz ist wohl ihre Lieblingsmusik, aber die umfassenden Erfahrungen prägen ihre Interpretationen nicht nur in Lackerschmids semiklassichem „Laudate“ oder dem Musical-Song „Send In The Clown“. Ihr Programm besteht außerdem aus Standards, die nicht abgedroschen sind, und Stücken mit brasilianischem Flair wie etwa dem italienischen „Estate“. Außergewöhnliches Gefühl für Fremdsprachen und hervorragende Diktion gesellen sich zur angenehmen Anmut ihres Singens.
What Love Is? Man vermeint es aus ihrem Gesang heraushören zu können: etwas geheimnislos, nicht sonderlich leidenschaftlich, dafür aufrichtig und sanft, dazu eher lieb als erotisch. Aber warum, um alles in der Welt, sollte Liebe nicht lieb sein? Verruchte Biester stöhnen mehr als genug auf den Bühnen herum. Stefanie Schlesinger singt so liebenswürdig, wie sie auf dem Cover auch aussieht. Das macht die Größe ihres feinen, grazilen, vor allem aufrichtigen Jazzgesanges aus, steckt aber auch ihre Grenzen ab. Die Reinheit eines sanftmütigen Mädchens gepaart mit der Nachdenklichkeit einer aufs Leben zurückblickenden noblen Dame scheint in der Verhaltenheit ihrer Kunst zu liegen. Dabei ist sie fünfundzwanzig.
Der Vibrafonist Wolfgang Lackerschmid ist der wohl wichtigste Sideman einer Begleitcombo, der auch der Gitarrist Pedro Tagliani und ein herausragendes Rhythmusteam angehören, das von Enja-Alben Charlie Marianos und Dusko Goykovichs in bester, frischer Erinnerung ist: Bob Degen, Isla Eckinger und Jarrod Cagwin. Wer sich wundert, warum auch die Hälfte der Kompositionen aus der Feder des Vibrafonisten Wolfgang Lackerschmid stammen, dem sei verraten, dass Stefanie Schlesinger seine Frau ist.

Marcus A. Woelfle, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top