Eine Huldigung an ein Genie verfehlt ihren Gegenstand, wenn sie nur gut gemeint ist, aber kaum mit unabhängigen, neuen Ideen aufwartet - so leider auch hier. Don Sebesky, der sich als Arrangeur für viele aufwendige Verve-Produktionen der Sechziger einen Namen machte, hat sich jetzt einige klassische Evans-Kompositionen vorgenommen, sie mit ein paar durch ihn veredelten Standards gemischt und für seine Orchesterfassung auch einige der harmonisch komplexen Klaviersoli Evans’ instrumentiert.
Sebesky rekrutierte Holz- und Blechbläser, Streicher und viele namhafte Musiker, die einst mit Evans arbeiteten. Aber wem nützt der ganze Aufwand, wenn sich der Geist Evans’ nicht einstellt? Diesen weichgespülten, stellenweise wie Filmmusik anmutenden Romantizismen fehlt der rechte Biss - und der Stich ins Tragische, der erst zur Kunst adelt.
Mátyás Kiss, 30.04.1998
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