Das Tonic Water an sich ist ja nicht gerade eine Sensation. Aufgrund des Chiningehalts hat es eine leicht bittere Note, ansonsten kann man es als geschmacklich ziemlich neutral bezeichnen. Aber: Der Mix macht’s. Gin dazu, dann wird’s zum leckeren Gin Tonic. Und wenn man ein Jazztrio darunter rührt, bekommt man etwas ähnlich Süffiges - Triotonic.
Der österreichische Drei-Komponenten-Longdrink (Volkhard Iglseder: Klavier, Horst "Sandy" Sonntagbauer: Bass, Bernhard Wittgruber: Schlagzeug) ist seit 1999 auf dem Markt. Ob Zufall oder nicht: Im gleichen Jahr gelang dem Schweden Esbjörn Svensson mit seinem Trio und der Platte "From Gagarin’s Point of View" der große Durchbruch. Wenn man sich nun "Homecoming", die zweite Triotonic-CD anhört, sind die Parallelen zu e.s.t. unüberhörbar. Die drei Österreicher schwelgen in traumhaften minimalistischen Melodien, bedienen sich filigraner Rock-Grooves und zeigen, dass sie neben Bill Evans und Keith Jarrett auch schon einmal Sting gehört haben - und sich keinesfalls dafür schämen.
"Homecoming" ist eine runde Angelegenheit, ein still in sich ruhendes Ganzes. Manchmal vielleicht ein wenig zu still und umgänglich. Mehr Kraft- und Gewaltausbrüche würde man sich zuweilen wünschen. Aber auch so kann man sich mit Triotonic stilvoll betrinken. Und ja: Ein Rausch stellt sich schon ein.
Josef Engels, 03.11.2006
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