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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Esperanto

Lalo Schifrin

Aleph Records/In-Akustik 019
(70 Min., 1/2000) 1 CD

Lalo Schifrin weiß, warum Esperanto, die um 1887 von einem polnischen Arzt entwickelte Kunstsprache, nie wirklich Fuß fassen konnte: Es gibt bereits eine universal verständliche Sprache: die Musik. Seine gemeinsam mit der WDR-Big-Band und Gastsolisten aus fünf Kontinenten eingespielte Suite soll diese These belegen.
Die Nordamerikaner Don Byron (cl) und Greg Hutchinson (dr), die Europäer Jean-Luc Ponty (vl) und Simon Stockhausen (kb), der argentinische Bandoneon-Virtuose Nestor Marconi, die beiden Perkussionisten Trilok Gurtu (Asien) und Sidney Thiam (Afrika) sowie der australische High-Note-Trompeter James Morrison stellen als Botschafter ihren Erdteil allerdings nicht repräsentativ dar. Alle sind in Wirklichkeit musikalische Weltreisende, deren Stile ohne fremde Einflüsse undenkbar wären. Schlagendes Beispiel: der Mainstream-Virtuose Morrison, der so gar nichts typisch Australisches an sich hat, was immer das auch sein könnte.
Schifrins Kompositionen sind wie ein musikalischer Flickenteppich, sehr bunt und immer gefällig, zum Teil opulent orchestriert und immer dramaturgisch wirkungsvoll aufgebaut, letztlich aber doch Kunsthandwerk, wenn auch auf höchstem Niveau. Er macht es, wie das in Hollywood so üblich ist: Gegensätze sind erwünscht, dürfen aber nie wirklich weh tun, und am Ende wird alles in Wohlgefallen aufgelöst. Vorhang auf zur nächsten Grammy-Nominierung.

Jürgen Schwab, 01.09.2007


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