Der Versuch, Steel Drums als Jazzinstrument zu etablieren, ist an sich löblich. Die Passagen, in denen sich Othello Molineaux ohne Jamal hören lässt, können als die gelungensten des Albums gelten. Wenn beide gemeinsam agieren, klingt es wie die Zwangsheirat zwischen Hawaiihemd und Schwalbenschwanz, Tropensonne und philharmonischem Neonlicht.
Andererseits wirkt der Steel-Drum-Spieler geradezu elegant neben Ahmad Jamals Tastengeholze. Der ehedem höchst einflussreiche Stilist kann sich nicht so recht entscheiden zwischen Jazzharmonien, unmotivierten Läufen und Bombastakkorden aus der Virtuosenliteratur des 19. Jahrhunderts, die sämtlich nirgendwohin führen. Immerhin geht das als Titelmelodie eines Films bestens geeignete “If I Find You Again” so ins Ohr, dass Jamal uns gleich zwei Versionen anbietet. Eine Ratlosigkeit verbreitende Platte.
Mátyás Kiss, 01.09.2007
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