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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Duke Ellington & His Orchestra

Duke Ellington

Storyville/ZYX 4960333
(55 Min., 1929 - 1943) 1 DVD

Duke Ellington war ein Avantgardist. Er entwickelte mit den Growl-Sounds der Bläser einen eigenen, unverwechselbaren Sound, er rückte - kaum waren die ersten Verstärker auf dem Markt - die Bassisten in die Mitte der Band, er experimentierte mit Rhythmen, Klangfarben und erweiterte das harmonische Vokabular des Jazz. Kein Wunder, dass er zu den ersten zählte, die - kaum hatte 1927 mit "The Jazz Singer" mit Al Jolson in der Titelrolle die Ära des Tonfilms begonnen - einen Tonfilm drehten. Zuvor hatte der Regisseur Dudley Murphy "St. Louis Blues" (1929) mit der Sängerin Bessie Smith verwirklicht. Im Zentrum seines zweiten Jazzprojekts steht Duke Ellingtons Komposition "Black And Tan", ursprünglich eine Tanznummer. Die Story ist recht einfach: Duke Ellington schreibt gerade an der Musik "Black And Tan", als der Gerichtsvollzieher sein Klavier pfänden will. Doch seine Partnerin, die Tänzerin Fredi Washington, kann dies abwenden. Sie bekommt ein Engagement für sich und Duke. Andererseits ist sie so herzkrank, dass ihr die Ärzte weitere Auftritte verbieten. Sie tanzt trotzdem und bricht während der Vorstellung zusammen. Während sie stirbt, spielt Dukes Band eine Trauerversion von "Black And Tan".
Die "Five Hotshots", garnieren die tragische Geschichte mit einer exzellenten Stepptanzperformance und lassen dadurch ahnen, wie die großen Shows im Cotton Club ausgesehen haben. Dieser stilisierte Einblick in die Jazzgeschichte erhöht den Wert dieses Vorgängers moderner Videoclips. Der zweite Kurzfilm auf der Disc, "Symphonie In Black" (1934) stellt einige Szenen aus dem Leben der schwarzen Amerikaner dar. Säcke schleppen in einer Mühle oder Kohlen in einen Ofen schippen stehen für die harte körperliche Arbeit, und Tanzen sowie ein Liebesdrama für die Freizeit der etwas vermögenderen schwarzen Schicht in Harlem. Ein Beerdigungsgottesdienst erinnert an die Endlichkeit des Lebens. Für jede dieser Sequenzen hat Duke Ellington eine packende Programmusik entwickelt, die in Rhythmik und Melodie eng mit den Bildern korrespondiert. Eine technische Dokumentation zur Herstellung von Schelllackplatten sowie eine Reihe von Orchesteraufnahmen aus den Jahren 1930, 1937 und 1941 vervollständigen diese Dokumentation von Frühwerken Duke Ellingtons. Bild und Tonqualität sind hervorragend restauriert. Diese Scheibe gehört in jede Sammlung.

Werner Stiefele, 01.09.2007


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