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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Live At Tonic

Christian McBride

Ryko-Ropeadope/Rough Trade 16067
(210 Min., 1/2005) 3 CDs

Christian McBride, einer der besten und best-beschäftigten Jazzbassisten im Mainstream - wäre auch ein formidabler Rockbassist geworden. Dies verraten die dreieinhalb Stunden Live-Mitschnitt aus dem New Yorker Club Tonic vom 10. und 11. Januar 2005. So phantasievoll, wie er sonst in swingender Umgebung die Basslinien einflicht, lässt er Kontrabass und Elektrobass in der zweitägigen Fusion-Session blubbern. Zum Stammquartett zählten der einst bei Art Blakey gereifte Keyboarder Geoffrey Keezer, der Schlagzeuger Terreon Gully und Ron Blake, der mit Tenor-, Sopran- und Baritonsaxofon sowie Flöte Bläsertöne ins Geschehen bringt. Auf CD 1 - einem Zusammenschnitt aus den jeweils ersten Sets der beiden Abende - ist nur diese Formation zu hören. Im zweiten Set des 10. Januar kamen noch der Gitarrist Charlie Hunter, der Pianist Jason Moran und die Geigerin Jenny Schienman hinzu - Stoff für die zweite Disc. Auf CD 3 steuern DJ Logic und Scratch die Sounds von Platten-Scratches und Beat Box ein; außerdem mischen der Gitarrist Eric Krasno und der Trompeter Rashawn Ross mit. Sie haben hörbar Spaß daran, ohne zeitliche Limitierung zu jammen. Die Grundlage bilden kernige Jazzrock-Riffs, die McBride mit immenser Fantasie varriert und die übrigen Bandmitglieder mit eigenen Riffs ergänzen. Dieses dichte Geflecht dreht zwischendurch mal in sanftere Gefilde, driftet in der "Hemisphere Jam" auch mal ins Mystische ab, woraus wobei McBride und Keezer schließlich Erinnerungen an Miles Davis' "Bitches Brew" und Herbie Hancocks "Mwandishi" wecken. Die Jam-Session bringt es mit sich, dass manche Passagen etwas zu lang geraten. Trotzdem kommt keine Langeweile auf. Im Gegenteil: Wer sich dreieinhalb Stunden Zeit lässt, kann in Trancelandschaften mitschwimmen.

Werner Stiefele, 01.09.2007


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