Columbia Legacy/Sony C2K 65495
(146 Min., 1962 - 1968) 2 CDs
Fünf Mal in seiner fünfundzwanzig Jahre umspannenden Schallplattenkarriere hat Thelonious Monk das Studio alleine betreten: 1954 in Paris, 1957 in New York, 1959 in San Franzisko, 1964/65 in Los Angeles und 1971 in London - jedes Mal mit bemerkenswerten Ergebnissen. Die Aufnahmen von 1964/65, aus denen das CBS-Album “Solo Monk” hervorging (das gemalte Cover zeigt Monk im Fliegerdreß), waren die am stärksten traditionsgebundenen - am Repertoire gemessen, das vorwiegend Schlager der Zwanziger und Dreißiger enthält. Aber was Monk daraus macht, ist schier unglaublich. Sicher, er bleibt dicht bei den Melodien (wie es Tatum vormachte) und greift auf die Boogie-Bässe des Stride-Pianos zurück, das in derselben Zeit wie die nachmaligen Standards seine Blüte erlebte, doch bürstet er die Wiedergaben durch harte Stakkati, verschobene Akzente und harmonieferne Ergänzungstöne ironisch gegen den Strich - ein raffiniertes Verfahren, das erst bei erhöhter Abhörlautstärke, die die Aggressivität und das reiche Obertonspektrum des Monkschen Pianospiels betont, voll zur Geltung kommt.
Eingerahmt wird dieser erfrischende Anti-Nostalgietrip durch viele Alternativfassungen sowie alle Solostücke Monks, die bislang auf verschiedene Platten mit Quartetteinspielungen verteilt waren.
Mátyás Kiss, 01.09.2007
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