Keine Bange: Die drei Tenöre haben sich nicht aufgelöst, um als neu formiertes Duo nun auch den Jazz mit “O sole mio” zu beglücken. Bei den beiden Tenoristen aus dem Hause Warner handelt es sich um einen alten und einen jungen Vertreter jenes Instruments, das sich seit den Tagen Coleman Hawkins’ zu einem Klassiker des Jazz-Sounds entwickelt hat: des Tenorsaxofons. Neben James Moody, dessen Weg sich seit den fünfziger und sechziger Jahren auf aufregende Weise immer wieder mit dem des großen Dizzy Gillespie kreuzte, gilt es den bislang noch unbekannten Mark Turner zu entdecken: kein neuer Joshua Redman, aber einer, der viel von der ausgereiften Bebop-Stilistik und vom Klang seines älteren Instrumental-Kollegen gelernt hat.
Aufhorchen lässt mich aber vor allem ein junger Pianist, den man die letzten Jahre vor allem als Organist kennen und schätzen gelernt hat: Larry Goldings. Seine Interpretation des Standards “Alone Together” ist für mich der Höhepunkt dieses Albums - mit seinen unvermittelt wuchtigen Akkorden aus der linken Hand und seinem harmonisch-disharmonischen Witz ist er auf ansprechende Weise “monky”, und sein packendes, wunderbar schlüssiges Solo weist Larry Goldings als einen der wichtigsten jungen Pianisten der amerikanischen Szene aus.
Claus Lochbihler, 31.03.1997
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