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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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The Marciac Suite

Wynton Marsalis

Columbia/Sony 5 099706 987727
(76 Min., 2/1999) 1 CD

Das französische Marciac ist Wynton Marsalis zur zweiten Heimat geworden. Jährlich tritt er auf dem dortigen Jazzfestival auf. Vor drei Jahren stellten die Marciacer sogar ein Marsalis-Denkmal vor dem Kloster auf! Dafür revanchierte sich der Trompeter mit der Komposition seiner „Marciac Suite“, die nun als achter Teil seiner Alben-Serie „Swinging into the 21st“ vorliegt. Hier zeichnet er in dreizehn Sätzen ein Porträt von Land und Leuten. Sein Septett ist sicherlich das ideale Format für seine zunehmend von Ellingtonischer Klangfarbenkunst geprägte Feder.
Wynton Marsalis' Werk und Wirkung ist Gegenstand ständiger Kritiker-Dispute. Die einen heben ihn in den Himmel, die anderen würden ihn am liebsten zur Hölle fahren lassen. Beiden Reaktionen stehe ich verständnislos gegenüber. Mir geht es beim Hören seiner Alben oft so, dass ich alles Mögliche großartig finde. Doch warum trotz offensichtlicher Qualitäten bei mir immer wieder gepflegte Langeweile aufkommt, ist mir ebenso ein Rätsel wie die Tatsache, dass ich mich nach dem Hören an so wenig herausragende Stellen erinnern kann. Beim zweiten Hören stelle ich wieder fest, dass es sie in Überfülle gibt.
Ich greife schnell einige heraus, bevor ich sie wieder vergesse: die Zirkusstimmung in „Marciac Fun“, Eric Lewis’ Klavierbegleitung im leider ausgeblendeten „Armagnac Dreams“, Marcus Roberts uriges Stride-Spiel, der kraftvoll leuchtende Ensembleklang in “Sunflowers”. Allein schon zwei Sidemen machen das Album hörenswert: Wycliffe Gordon mit seinen witzigen Posaunensoli und Victor Goines, dessen Tenorsound berührt und dessen Spiel Sinnlichkeit und Nachdenklichkeit verbindet. Was will ich eigentlich mehr?

Marcus A. Woelfle, 01.09.2007


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