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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Ludwig van Beethoven

Missa solemnis, Sinfonie Nr. 3 (Eroica)

Leonore Kirschstein, Jeanne Deroubaix, Peter Schreier, Günther Morbach, Chor der Oper Zürich, Orchester der Oper Zürich, Günter Wand

SBT/Note 1 1283
(64 Min., 2/1965 (Missa solemnis), 5/1956 (Eroica)) 2 CDs

Als die CD-Industrie Ende 2001 im Vorfeld zu Günter Wands 90. Geburtstag daran ging, die Aufnahmen des großen Mannes neu herauszugeben und in großem Stil zu vermarkten, wird so mancher Wand-Fan auf älteres Material aus der Kölner Gürzenich-Zeit gehofft haben - vergeblich allerdings, denn entweder aus rechtlichen Gründen oder auf Grund persönlicher Vorbehalte des stets sehr selbstkritischen Dirigenten blieben diese wertvollen Tondokumente weitgehend unter Verschluss. Dies scheint sich nun zu ändern: 1956 und 1965 entstanden die beiden Beethoven-Aufnahmen, die in der vorliegenden Box vereint sind. Das Beiheft gibt Aufschluss darüber, dass die "Universal Music Classics Division France" diese Bänder mittlerweile erworben hat; ursprünglich gehörten sie dem "Club Français du Disque", für den Wand in den 50er und 60er Jahren produzierte, nachdem er ein Angebot von Walter Legge (EMI) abgelehnt hatte.
Schon ein Jahr vor Beginn des 2. Weltkriegs hatte Günter Wand seine unermüdliche, konzentrierte Aufbauarbeit in Köln begonnen; nach dem Inferno hatte er als Generalmusikdirektor die schwierige Aufgabe, mit dem, was der Krieg übrig gelassen hatte, neu zu beginnen. 1965, so belegt diese CD, verfügte er am Gürzenich über einen leistungsfähigen Laienchor, der ohne weiteres in der Lage war, Beethovens als "Stimmbandkiller" auch von Profiensembles gefürchtete Missa solemnis mit beeindruckender Kraftentfaltung und Prägnanz zu verwirklichen. Das dies zum Teil recht pathosgeladen und mit mehr Vibrato als heute üblich geschah, darf man getrost dem Geschmack der Zeit zuschreiben. Als Solisten sind u. a. Leonore Kirschstein und der junge Peter Schreier zu hören. Neun Jahre vorher hatte er mit einem schon damals hervorragend homogenen und disziplinierten Orchester die "Eroica" eingespielt. Die glühende Leidenschaft und Klangsinnlichkeit dieser Einspielung lässt auch den heutigen Hörer nicht kalt. Zwei Günter-Wand-Dokumente von großer Bedeutung - gut, dass sie wieder auf dem Markt sind.

, 01.09.2007


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