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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Antonio Sartorio

L'Orfeo

Teatro Lirico, Stephen Stubbs

Vanguard Classics/Note1 99194
(144 Min., 8/1998, 9/1998) 2 CDs

Spitze Zungen mögen die Geschichte der Oper zwischen Monteverdi und Händel als eine des Verfalls erzählen: Aus der vollkommenen Einheit von Szene, Sprache und Gesang, der unmittelbar treffenden Darstellung aller Affekte, derer wir Menschen fähig sind, hin zur eitlen Feilbietung geläufiger Gurgeln in sterbenslangweiligen Haupt- und Staatsaktionen. Aber ein derart keusches Verständnis der Gattung darf man getrost den Monteverdi-Freaks überlassen - wir Normalsterblichen haben auch nichts dagegen, uns einfach einmal gut unterhalten zu lassen.
Ein typisches Beispiel solch frühbarockes „Easy Listenings“ hat Stephen Stubbs ausgegraben: Antonio Sartorio (erst in Hannover, dann in Venedig Kapellmeister) zeigt uns Orpheus nicht als liebeskranken Sänger, sondern als Ehemann, der glaubt, dass ihm von seinem Bruder die Hörner aufgesetzt werden. Der berühmte Ausflug in die Unterwelt nimmt ganze zwei der 52 kurzen Szenen ein. Stattdessen werden munter Intrigen hin und her gesponnen. Von einem sehr homogen besetzten Ensemble wird das verwickelte Libretto sehr idiomatisch, mit Witz, Tempo und Spiellaune in Szene gesetzt und vom „Teatro lirico“ farbenreich begleitet.

Stefan Heßbrüggen, 01.09.2007


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Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


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