Opus 111/Helikon OPS 30-197/198
(4/1997) 2 CDs
Die erste Vertonung von Goethes "Werther" stammt von dem italienischen Violinvirtuosen und Komponisten Gaetano Pugnani (1731-1798). Pugnani schrieb jedoch keine Oper – er illustriert mit zweiundzwanzig instrumentalen Musiknummern die zentralen Situationen des Briefromans.
Bei zeitgenössischen Aufführungen wurden Handzettel ausgeteilt, die vermutlich die jeweiligen Textbezüge enthielten. Alberto Basso hat sie rekonstruiert und die betreffenden Romanpassagen den Musiknummern gegenübergestellt. So entstand ein anderthalbstündiges Melodram: Gesprochene Romanausschnitte in moderner italienischer Übersetzung werden mit Pugnanis Musiknummern kombiniert, die von kurzen Einwürfen bis zu umfangreichen Sätzen reichen, zum Beispiel einem kleinen Violinkonzert im zweiten Teil.
Die Musik entwickelt sich unmittelbar aus den im Brieftext geschilderten Emotionen. Graziano Piazza als Werther und das inspiriert aufspielende Ensemble Academia Montis Regalis unter Luigi Magiocavallo tragen dafür Sorge, dass diese originelle Komposition ihre Wirkung auf den Hörer nicht verfehlt.
Peter Overbeck, 01.09.2007
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