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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Heino Eller

Klaviersonate Nr. 1, Dreizehn Klavierstücke über estnische Motive, Die Glocken

Aleksandra Juozapénaité-Eesmaa

Antes Edition BM-CD 31.9163
(64 Min., 2000, 2001) 1 CD

Heino Eller war der Vater der estnischen Musik; kaum ein heute bekannter Komponist aus Estland, der nicht bei ihm in die Lehre gegangen wäre - von Eduard Tubin bis Arvo Pärt. Eller, der 1970 starb, befleißigte sich eines vorwiegend konservativen Idioms. Seine Musik hat Würde und Persönlichkeit und entbehrt nicht eines gewissen Scharms, ohne jedoch Tiefenschichten freizulegen. Zumindest gilt dies für die auf dieser CD vorgestellten Klavierwerke.
Die Erste Sonate aus dem Jahre 1920 ist das typische Werk eines himmelsstürmenden jungen Mannes und erntete das Lob von Ellers Kompositionslehrer Glasunow. Gespickt mit technischen Raffinessen und, wie Eller selbst nicht unrichtig vermerkte, "zu vielen Noten" versucht sie, mit einem spätromantischen Vokabular das Äußerste an technischer und emotionaler Komplexität zu erzielen - mit zumindest teilweisem Erfolg. Da das Werk seit seiner Uraufführung nicht mehr gespielt wurde, kann diese Aufnahme Pionierstatus für sich beanspruchen.
Unaufdringlich und unprätenziös geben sich die "Dreizehn Klavierstücke über estnische Motive" - kurze, sympathische Charakterstücke auf folkloristischer Basis, nicht unähnlich den Werken Bartóks in diesem Genre, wenn auch weniger anspruchsvoll. Den besten Eindruck hinterlässt das kurze Klavierstück "Die Glocken", eine melancholische, improvisiert anmutende Klangstudie über einem langsamen Ostinato aus zwei Glockenklängen, fast eine nordische Variante von Ravels "La vallée des cloches".
In allen Werken kommt der angenehm unakademische, integre Charakter des geschätzten Lehrers zum Ausdruck. Doch es sei auch nicht verschwiegen, dass es Aufregenderes gibt.

Thomas Schulz, 01.09.2007


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