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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Johannes Brahms

Doppelkonzerte

Jascha Heifetz, Erick Friedman, William Primrose, Gregor Piatigorsky

RCA Red Seal 88697 04605 2
(71 Min., 1956, 1960, 1961) 1 CD, SACD

Um 1960 hatte Jascha Heifetz nach Meinung einiger Kritiker seinen Höhepunkt eigentlich schon überschritten. Aber was heißt das, möchte man einmal mehr dagegen halten, wenn er auf dem Weg abwärts andere immer noch so leicht überflügeln konnte? Dabei ist die Einzigartigkeit dieses Geigers bei den vorliegenden Einspielungen dreier Doppelkonzerte längst nicht so evident wie gewohnt. Am leichtesten macht es noch Mozarts Sinfonia concertante, der Heifetz gemeinsam mit William Primrose und dem RCA Victor Symphony Orchestra unter Izler Solomon einen ganz wunderbaren, tiefen und kräftigen Glanz verleiht. Etwas schwieriger ist die Sache schon bei Bachs d-Moll-Konzert, das für solistische Profilierung keinen Platz lässt und Heifetz darum vor allem als exzellenten Teamworker zeigt. Das von Malcolm Sargent für die damalige Zeit außergewöhnlich plastisch durchgestufte und differenziert phrasierende New Symphony Orchestra of London und der wenig bekannte Geiger Erick Friedman sind gute Partner, die das gewohnt zügige Heifetztempo bereitwillig mitgehen, ohne dabei ins Hintertreffen zu geraten. Die klare Räumlichkeit der legendären "Living Stereo"-Aufnahmen (hier reproduziert im originalen Zwei- bzw. Dreikanalton) erlaubt dennoch einen durchaus spannenden Detailvergleich zwischen einem ausgezeichneten Musiker (links) und Heifetz (rechts). Wirklich bedeutsam ist das Ungleichgewicht der Kräfte aber nur beim Doppelkonzert von Brahms. Zwischen dem ungeduldig wirkenden Geigenstar und dem recht behäbigen RCA-Orchester unter Alfred Wallenstein kann auch Gregor Piatigorsky nicht wirksam vermitteln. So macht zumindest diese Aufnahme nicht ganz so glücklich, wie es Heifetzaufnahmen gemeinhin tun – und kann sich trotz allem, wie gehabt, auch inmitten starker Konkurrenz bis heute sehr wohl behaupten.

Raoul Mörchen, 01.09.2007


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