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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Georg Philipp Telemann, Johann Christoph Friedrich Bach, Dieterich Buxtehude, Nikolaus Bruhns, Johann Sebastian Bach

German Baroque Cantatas (Deutsche Kantaten des Barock)

Johannette Zomer, Pascal Bertin, Jan Kobow, Gli Angeli Genève, Stephan MacLeod

Sony BMG 88697 22503-2
(71 Min., 2/2007) 1 CD

Die Zeit, in der alles als Rarität galt, was sich geistliche Kantate nannte und doch nicht von Johann Sebastian Bach stammte, ist vorbei: Unübersehbar hat sich ein Kanon legendärer Werke von Bachs Vorgänger und Zeitgenossen etabliert. Zu ihm gehören mit Sicherheit auch jene Kantaten und geistlichen Konzerte, welche sich auf dem vorliegenden Album zu Bachs berühmter Basskantate "Ich habe genug" BWV 82 gesellen. Sie alle können auf eine beachtliche Reihe hochkarätiger Paralleleinspielungen blicken: So eröffnete beispielsweise Johann Christoph Bachs ergreifendes Lamento ("Ach, dass ich Wassers g'nug hätte") bereits Magdalenas Koženás gleichnamiges Soloalbum mit Reinhard Goebel und der Musica Antiqua Köln; außerdem wurde das Werk – ebenso wie Telemanns Trauerkantate "Du aber Daniel, gehe hin" – auch von Cantus Cölln in einer grandios intensiven Aufnahme mit Referenzcharakter eingespielt. Popularität genießen ebenso Nikolaus Bruhns' virtuoses Konzert für Tenor "Jauchzet dem Herren" und Dieterich Buxtehudes Aria "Jesu meines Lebens Leben". Dass sich das vorliegende Album vor der großen Konkurrenz nicht völlig verstecken muss, liegt zum einen an der sorgsamen Auswahl der Stücke: Besetzungen und Ausdruckscharaktere sind ebenso abwechslungsreich wie ausgewogen und ihre Anordnung folgt zudem einem klaren Spannungsbogen. Vor allem punktet die Aufnahme mit den Sängern, die Ensembleleiter Stephan MacLeod für das Projekt um sich geschart hat: Von Johanette Zomers klar artikuliertem Sopran über Pascal Bertins ausdrucksreichen, aber leichten Alt sowie den mit Glanz und Beweglichkeit einer Barocktrompete jubilierenden Tenor Jan Kobow bis hin zu MacLeods substanzreich-unangestrengten Bass überzeugen die Sänger gleichermaßen im Solo- wie im Ensemblegesang. Das Instrumentalensemble hätte MacLeod dagegen zu noch mehr Leichtigkeit und oft auch zu einer mutigeren, bildhafteren Spielweise anhalten können. Weniger deutlich könnten für audiophile Ohren die mechanischen Geräusche von Oboenklappen und Orgel in dieser Studioaufnahme hervortreten.

Carsten Niemann, 05.04.2008


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