Die Begegnung des Münchner Oud-Virtuosen Rabih Abou-Khalil und des portugiesischen Sängers Ricardo Ribeiro mündete in eine Form der Weltmusik, die sich aus Volksmusiken nährt, in dieser Kombination aber einzigartig ist. Der Oud, eine arabische Kurzhalslaute, bringt das Flair von Abou-Khalils Geburtsland, dem Libanon, ins Geschehen, und der Akkordeonist Luciano Biondini steuert süditalienische Klänge bei. Jarrod Cagwin bringt mit Trommeln, Rahmentrommeln und weiteren Perkussionsinstrumenten zeit- und regionslose, trotzdem volksmusikalisch wirkende Elemente ins Geschehen, und Michel Godard ergänzt mit Elektrobass, Tuba und dem hölzernen Tubavorläufer Serpent diese aus einer nicht vorhandenen Volksmusik abgeleitete imaginäre Folklore. In dieser ungewöhnlichen, mediterran angehauchten Atmosphäre singt Ricardo Ribeiro mit ausdrucksstarker Stimme von Natur, Ruhe, Liebe und Sehnsucht. Er porträtiert eine unbekannte Fadosängerin, er zieht die Bilanz eines Lebens, und er gibt sich seinen Träumen hin. Sensibel lassen ihm die Musiker Raum – und dennoch sind sie weit mehr als eine Begleitband. Die zwölf Titel bilden ein homogenes weltmusikalisches Kunstwerk, das rasch vertraut wirkt und doch ständig neue Überraschungen in sich birgt.
Werner Stiefele, 04.07.2008
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