Naxos 8.57 0838
(56 Min., 11 & 12/2007) 1 CD
Nicht nur kaum gehörten Gesängen aus Schuberts unermüdlicher Feder, sondern auch bisher weniger bekannten Sängern begegnet man immer wieder einmal in Ulrich Eisenlohrs Schubert-Lied-Edition für Naxos. Diesmal ist es der aus München stammende, in Wien ausgebildete Tenor Ferdinand von Bothmer, Ensemblemitglied der Wiener Volksoper. Sein kraftvoll-kerniges, recht breit geführtes Stimmmaterial eignet sich hervorragend für dramatische Passagen wie die furiose Eröffnung der moralisierenden Schauer-Ballade "Der Vatermörder" nach Pfeffel. Nachdem sich mit "Minona" und "Adelwold und Emma" noch zwei Miniopern für Gesang und Klavier im vorliegenden Programm finden, hat von Bothmer noch an zahlreichen anderen Stellen Gelegenheit, seinen Tenor in voller Pracht erblühen zu lassen. Auch das rustikale "Tischlerlied" hat in von Bothmer einen angemessenen Interpreten.
Schwieriger wird es immer dort, wo leisere, lyrische Töne gefragt sind: "Abendlied" oder "Trost" leiden teils deutlich unter der schweren, gelegentlich gutturalen Stimmgebung, auch zu tiefe Töne sind in diesem Zusammenhang keine Seltenheit. Insgesamt – sowohl in puncto Repertoire als auch hinsichtlich der Ausführung – ist die Folge 29 der Gesamtaufnahme somit eine CD, die eher das Etikett "interessant" als das Gütesiegel "famos gelungen" verdient.
Michael Wersin, 25.04.2009
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