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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Henry Purcell

Dido and Aeneas

Malena Ernman, Christopher Maltman, Hilary Summers u.a., Les Arts Florissants, William Christie

harmonia mundi France FRA 001
(66 Min., 12/2008) 1 DVD

Seit 2007 Jérôme Deschamps das Ruder an der Opéra Comique übernommen hat, geht es mit dem traditionsreichen Pariser Musiktheater wieder bergauf. In Eigenproduktionen widmet man sich französischen Raritäten von Lully bis Chabrier. In Kooperation mit internationalen Opernbühnen und Festivals sorgt man darüber hinaus für Neuinszenierungen, die sich praktikabel auf Tournee schicken lassen. Henry Purcells "Dido and Aeneas" ist so ein Fall. Nach der Premiere 2006 in Wien wurde die Oper zwei Jahre später in Paris gezeigt und aufgezeichnet. Diese Produktion ist zugleich Startschuss für eine DVD-Reihe, die die aktuelle Opern-Arbeit an der Opéra Comique dokumentieren soll. Für Purcells "Dido and Aeneas" hatte man dabei auf die Phantasie einer englischen Film- und Bühnenregisseurin vertraut, die nach eigenem Bekunden vorher noch nie etwas mit Barockmusik zu tun gehabt hatte. Aber glücklicherweise ist Deborah Warner keine Doris Dörrie. Bei ihr gibt es kein hilflos klamaukiges Überblendwerk. In einer Kammerbühnenwelt, die die Strenge und den Charme des Ancien Régime besitzt, hält sich Warner bei dieser Antikenstory nahezu ganz an die dramatische Talfahrt, auf die sich das Liebespaar begeben muss.
In der Rolle der Karthago-Königin Dido: Malena Ernman, Schwedens neuer Mezzosopran-Exportschlager. Bei allem Dauerlamento vergisst sie niemals die ihr zu Gebote stehende Kunst der Schattierung. Und Bariton Christopher Maltman als Aeneas findet die ideale Balance zwischen hochdramatischem Impetus und lyrischem Zucker. Über allen jedoch steht Hilary Summers als aufgedrehte, dämonische Zauberin. Sie setzt mit ihrer Altstimme das junge, königliche Liebesglück unter Dauerfeuer. Und wenn sie mit ihren Assistenten-Hexen ihre Paradeszene "Wayward sisters" hat, bringt der alte Purcell-Fahrensmann William Christie sein Ensemble Les Arts Florissants in humorvolle Schieflage.

Guido Fischer, 20.02.2010


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