Das Quintett um dem Trompeter Eddie Allen - laut Biografie ein Hansdampf-in-allen-Gassen, bei dem es bislang nicht zur ersten Liga reichte - stockt der Posaunist Steve Turre auf vier Titeln zum Sextett auf. Damit ist der Bezugsrahmen von Allens Gruppe abgesteckt: Auch Art Blakey gönnte sich für seine Jazz Messengers gelegentlich einen Posaunisten. Dass meine Assoziation keinen reinen Willkürakt darstellt, zeigt die Besetzung des Schlagzeugstuhls: Auf ihm sitzt die vor Kraft strotzende Cindy Blackman, die nicht nur trommelt wie ein Kerl, sondern offenbar auch David Baker - dem ansonsten unbestechlichen Mann am Mischpult - suggerierte, ihr Part sei der wichtigste.
Der Rest ist kaum mehr als solide abgespulte Hardbop-Routine: sechs hübsche Eigenschöpfungen Allens nebst vier erfreulichen Fremdtiteln, allesamt nett arrangiert, wohlklingend und unterhaltsam - doch vergebens wartete ich auf einen Grund zum Aufmerken: Hoppla, hier tut sich was. Im Jazzclub hätte ich dieselbe Musik als wirklich schönen Set empfunden, als Konserve ließ sie mich kalt.
Mátyás Kiss, 01.09.2007
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