Somethin' Else/Blue Note/EMI CDP 838297 2
(54 Min., 12/9195, 3/1996) 1 CD
Das neueste Album der Pianistin Geri Allen ist ebenso eigenwillig wie ehrgeizig. Mit bewußt persönlichem Angang hat sie ohne Rhythmusgruppe solo oder im Duo neun eigene Kompositionen und einen Titel von Ron Carter eingespielt. Auf einigen Nummern allerdings verleiht das zum Teil vervielfachte Perkussionsspiel Cyro Baptistas der Musik eine ins Easy Listening weisende Rhythmik. Geri Allens Spiel dagegen ist für diese sonst ebenso virtuos wie glasklar artikulierende Musikerin oft spröde und statisch. Es überzeugt uneingeschränkt nur im Solo. Ihr collagenhaftes “Windows To The Soul” mit Perkussion und dem Trompeter Wallace Roney scheint sich dagegen überallhin und somit nirgendwohin zu entwickeln. Die drei anderen Dialoge mit Wallace Roney wiederum sind von anrührender, fast fragiler Intimität und erinnern an die balladesken Momente der Zwiesprache von Miles Davis und Herbie Hancock.
Zwiespältig ist auch das Ergebnis der beiden Duos mit Ornette Coleman. Auf “Vertical Flowing” rhapsodieren beide eher nebeneinander her und vermögen das Stück nur durch eine Ausblende zu einem Ende zu bringen. “The Eyes Have It” allerdings zeigt die Partner ganz auf der Höhe schlafwandlerischen Einverständnisses, wie es schon auf Colemans “Sound Museum” zutage trat.
Thomas Fitterling, 01.09.2007
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